Hattingen. Weil sie den Krankentransport-Schein einer frisch operierten Frau nicht akzeptieren wollten, haben zwei Taxi-Fahrer eine 77-Jährige Patientin der Altstadt-Klinik Hattingen die Fahrt verweigert. Die Frau berichtet von schroffen Absagen: Erst ein dritter Fahrer nahm sie und ihre Tochter mit.
Stocksauer ist Claudia K. Und ihre Mutter Erika P. mit den Nerven am Ende. Der Grund: Nach einer ambulanten Operation in der Altstadt-Klinik wollte die 77-Jährige in Begleitung ihrer Tochter nach Hause fahren – mit einem Taxi. Und im Besitz eines Krankentransportscheins, ausgestellt von der Klinik. Doch zwei Taxi-Fahrer lehnten am vergangenen Montag die Beförderung ab.
„Wir begaben uns zum Taxistand am Reschop Carré und stiegen in den ersten Wagen. Nachdem meine Mutter dem Fahrer ihren Schein vorzeigte, wurde uns sehr unfreundlich und schroff gesagt, dass er diesen Schein nicht annimmt, angeblich gibt es so was nicht mehr“, schreibt Claudia K. dieser Redaktion. Auch der Fahrer des nächsten Taxis habe die Annahme des Scheins verweigert. „Ich bin sauer auf die beiden Unternehmen.“
Großteil der Taxi-Fahrten laufen über Krankentransportschein
Der Chef des einen beschuldigten Unternehmens kann sich die Vorwürfe nicht erklären: „70 Prozent unserer Fahrten sind mit Krankentransportschein. Das ist für uns normal.“ Nach Rücksprache mit dem Fahrer sagt er: Der Fahrer habe nur höflich gefragt, ob der Schein von der Kasse genehmigt sei, die Kundin sei gleich unfreundlich geworden.
Sein Mitarbeiter habe gesehen, dass ein Fahrer zuvor den Transport abgelehnt hätte. Die Altstadt-Klinik gibt an, bei „Schwerbehinderten mit Merkzeichen“ könne die Klinik Scheine nach ambulanten OP ausstellen, sie seien gültig. Das bestätigt Barmer-Landespressesprecherinnen Sara Damirchi.
Fahrer von Schiwy nahm Frau schließlich mit
Am Ende erbarmte sich ein Mann: „Ein Fahrer winkte uns zum Wagen. Plötzlich gab es kein Problem mehr. Ein riesiges Dankeschön an den Fahrer von ,Schiwy’“, so Claudia K.. Wer der Fahrer war, weiß Schiwy erst Anfang kommender Woche: „Wenn Fahrer Fahrten abrechnen.“