Kein Vandalismus mehr. Ein Ladendieb wurde dank Aufzeichnungen geschnappt, weitere Kameras kommen.

Die Wände mit dickem Stift beschmiert, ein heruntergeworfener Einkaufswagen, Notdurft im Fahrstuhl – es war schon was los im neuen Reschop Carré. „Jetzt läuft es wunderbar”, freut sich Centermanager Stefan Dorster. Dazu tragen Schilder im Einkaufszentrum bei, die eine Überwachung per Videokamera ankündigen.

Kameras gibt es bereits im Einkaufszentrum – aber noch nicht flächendeckend. Es laufen Absprachen, wie viele noch installiert werden und wie viele Pixel notwendig sein werden. „Damit man beim Vergrößern das Gesicht deutlich erkennen kann”, beschreibt Dorster. Weiterhin müssten sie die Winkelabdeckung überprüfen, um auf jeden Fall tote Winkel zu vermeiden. „Denn die sind schon kleine Angsträume”, weiß Dorster.

So haben Jugendliche kürzlich einen 26-Jährigen angepöbelt, zugeschlagen und verletzt. Das Opfer hatte allerdings Pech: In der Ecke nahm noch keine Kamera die Prügelei auf. In einem anderen Fall haben die Carré-Mitarbeiter mit Hilfe einer Kamera einen Dieb erwischt. Der hatte eine Handtasche gestohlen und wurde dabei aufgezeichnet. Die Aufnahmen landeten bei der Polizei, die ihn ausfindig machen konnte, erzählt Stefan Dorster.

Im Einkaufszentrum sind die Kameras unauffällig in den Decken platziert, zeichnen alles auf. Mutter mit Kinder auf der Rolltreppe, eine Seniorin mit großen Einkaufstaschen, Kunden, die am Parkautomaten bezahlen: alles Szenen, die der technische Objektleiter Micheal Scholz auf einem Bildschirm sieht. Die verschiedenen Ansichten laufen alle gleichzeitig in 16 Feldern auf dem Schirm.

Regelmäßig hat ein Carré-Mitarbeiter die Bilder im Blick, schaut aufmerksam auf das Geschehen rund um die Geschäfte. Falls er einen Dieb entdeckt, rennt er aber nicht aus dem Büro zum Tatort. „Bis ich unten bin, ist der Dieb weg”, sagt Michael Scholz. Aber er informiert die Sicherheits-Mitarbeiter. Und hat die Aufnahmen in der Hand. Die werden sonst in der Regel 48 Stunden verwahrt und dann gelöscht.

Worum sich die Ladenmieter des Carrés selbst kümmern müssen: Detektive. „Sicherlich haben die Geschäfte auch welche engagiert”, sagt Stefan Dorster. Der Centermanager ist zufrieden mit der Situation im Einkaufszentrum, was die Zerstörung und Randale betrifft: „Es ist definitiv ruhiger geworden.”