Hattingen. . Der 70-jährige Jürgen Henke aus Wuppertal ist vor einer Woche aus dem Evangelischen Krankenhaus in Hattingen verschwunden. Die Polizei sucht mit Einsatzkräften und Hubrschraubern nach dem Parkinson-Kranken, der täglich Medikamente benötigt. Ein eingesetzter Suchhund fand eine Geruchsspur des Seniors.

Die Suche nach dem 70-jährigen Jürgen Henke geht weiter. Seit nunmehr einer Woche wird der Patient des Evangelischen Krankenhauses (EvK) vermisst. Er hatte in der Nacht sein Patientenzimmer verlassen und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht. „Das ist soweit ich mich erinnern kann das erste Mal, dass wir das in dieser Form haben. Und ich bin seit 35 Jahren dabei“, erklärt EvK-Geschäftsführer Ulrich Froese.

Dass Patienten das Krankenhaus vorzeitig verlassen möchten, kommt natürlich schon ab und zu vor. „Aber normalerweise melden sie sich ab oder die Familien machen das“, wundert sich Froese. Bei Jürgen Henke liegt der Fall anders. Seit kurzem wohnt er mit seiner Frau in Wuppertal, aber auch sie hatte von seiner Absicht zu verschwinden keine Ahnung. Verwirrt sei der 70-Jährige nicht gewesen, heißt es aus dem EvK, „aber durch seine Krankheit – Parkinson – durchaus belastet“.

Vermisster benötigt regelmäßig Medikamente

Die Diagnose, die die regelmäßige Einnahme von Medikamenten erforderlich macht, sorgte dann auch für einen groß angelegten Sucheinsatz der Polizei. „Dass jemand vermisst wird, kommt immer mal vor“, erklärt Polizeisprecherin Birte Bönisch, „aber ob eine große Suchaktion gestartet wird, das kommt immer auf den Hintergrund an.“ Konkret heißt das, auf die Diagnose der Ärzte, ob das Wohl des Patienten gefährdet ist, etwa weil er wichtige Medikamente nicht mehr bekommt, und darauf, ob Hinweise auf eine mögliche Eigengefährdung vorliegen, also Suizidankündigungen.

Gerade in Krankenhäusern und Seniorenwohnheimen werden immer wieder Menschen vermisst gemeldet. Oft, weil sie nach einem Spaziergang den Weg zurück nicht mehr finden. „Aber die finden sich meist schnell im näheren Umkreis wieder“, weiß Birte Bönisch.

Situation nicht lebensbedrohlich

Die Suche nach Jürgen Henke blieb unterdessen erfolglos. Dabei wurde bereits mit Einsatzkräften, Hubschrauber und mehreren Mantrailer-Hunden, die speziell auf die Suche von Menschen trainiert sind, gesucht. „Einer der Hunde hat auch direkt eine Spur aufgenommen und zu einer Bushaltestelle verfolgt.“ Allerdings stellte sich das als die Spur der Ehefrau heraus. Der Hund wurde erneut mit von Henke getragenen Kleidungsstücken auf dessen Spur gebracht. Doch der Gesuchte blieb verschwunden.

Einzige gute Nachricht für die Familie Henkes: Die Situation ist nicht lebensbedrohlich. Allerdings: Ohne die entsprechenden Medikamente würden sich die Parkinson-Symptome verstärken, erklärt Ulrich Froese vom EvK.