Hattingen. Wegen Chlorgeruchs in einem Industrietrieb wurde die Feuerwehr Hattingen am Dienstag (21.5.) gerufen. Was passiert ist – und Fotos vom Einsatz.
Chlorgeruch nahm ein Mitarbeiter eines Industriebetriebs im Gewerbe- und Landschaftspark Henrichhütte in Hattingen am Dienstag (21.5.) wahr - und alarmierte die Feuerwehr. Die rückte mit einem Großaufgebot zum Gefahrgut-Einsatz an. Details und Fotos.
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Gegen 12.45 Uhr startete der Einsatz der Hattinger Feuerwehr an der Ruhrallee im Gewerbe- und Landschaftspark Henrichhütte, wo ein Mitarbeiter in einem Industriebetrieb Chlor gerochen hatte. Weil zum Meldezeitpunkt der Grund für den Chlorgeruch völlig unklar war, wurde der Einsatz als Gefahrgut-Einsatz deklariert und u.a. Spezialgut von der Hauptwache am Wildhagen zum Einsatzort gebracht. Darunter Container zum Auffangen möglicher gefährlicher Stoffe, besondere Schutzanzüge für die Einsatzkräfte sowie Spezialgut zur Dekontamination, also Spezialreinigung der Einsatzkräfte und ihrer Kleidung.
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Ein Trupp ging dann mit Chemikalien-Anzügen ins Gebäude, nahm im Keller Messungen vor. „Dabei konnte eine geringe Chlorgas-Konzentration festgestellt werden“, so Jens Herkströter. „Eine Gefahr für Menschen und die Umwelt bestand aber zu keinem Zeitpunkt. Dafür war die Chlorgas-Konzentration zu gering.“ Firmenmitarbeitende hatten das Gebäude beim Eintreffen der Feuerwehr bereits verlassen und befanden sich in Sicherheit.
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Im weiteren Verlauf des Feuerwehr-Einsatzes und der Erkundungen im Gebäude sei „keine Lecklage an der Produktionsstätte festgestellt worden“, so der Feuerwehr-Sprecher. Mit einem speziellen Entlüftungsgerät habe man dann den Keller entlüftet - etwa 45 Minuten lang. Anschließende erneute Umluftmessungen durch Einsatzkräfte mit Chemikalien-Schutzanzügen hätten eine „nochmals deutlich niedrigere Chlorgas-Konzentration als bei der ersten Messung ergeben“. Dadurch konnte der Einsatz dann beendet werden, die Messergebnisse hätten einen weiteren Einsatz der Feuerwehr nicht mehr erforderlich gemacht, so Herkströter. Warum das Chlorgas ausgetreten ist, so der Feuerwehr-Sprecher, sei bis zum Einsatzende aber weiter unklar geblieben.
Nach umfangreichen Aufräumarbeiten war der Einsatz schließlich gegen 17 Uhr beendet. Beteiligt waren mehr als 40 Kräfte der hauptamtlichen Feuerwehr und mehrerer freiwilliger Löschzüge. „Gefahrguteinsätze sind nicht nur sehr personal-, sondern auch materialintensiv“, sagt Jens Herkströter. Zudem lobt der Feuerwehr-Sprecher die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Unternehmens, diese habe „im gesamten Einsatzverlauf sehr gut funktioniert“.
Auf WAZ-Anfrage teilte Polizeisprecher Christoph Neuhaus am Mittwoch (22.5.) noch zum Vorfall an der Ruhrallee mit, auch die Polizei könne „nichts zur Ursache des Chlorgas-Austrittes sagen“. Stand jetzt werde es dazu aber auch keine polizeilichen Ermittlungen geben.