Hattingen/Witten/EN-Kreis. Tote Vögel am Kemnader See: Es ist die Vogelgrippe. Plötzlich bekommt die Paasmühle eine neue Rolle. Das zeigt die Großübung rund um Hattingen.

Menschen in weißen Schutzanzügen, rot-weißes Absperrband und Desinfektion von Menschen und Geräten. Am Kemnader See und an der Vogelstation Paasmühle deuten diese Szenen auf den Ausbruch einer Tierseuche hin.

Um Fälle der Vogelgrippe geht es Ende April.

Vogelgrippe, Maul- und Klauenseuche oder die Schweinepest sorgen für Unruhe und Unsicherheit unter Tierhaltern und in der Bevölkerung. Ganz entspannt können die Bürger aber bleiben, wenn sie am Montag, 29. April, am Kemnader See im Bereich Hafen Heveney sowie an der Paasmühle in Hattingen beobachten, wie Mitarbeiter des Veterinäramtes sowie Einsatzkräfte der DLRG aktiv werden. Um auf einen Ernstfall vorbereitet zu sein, simuliert die Kreisverwaltung den Ausbruch der Vogelgrippe.

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„Uns geht es darum, Abläufe zu üben und das Zusammenspiel zwischen allen Beteiligten zu verbessern“, erläutert Kreisveterinärin Dr. Bettina Buck. Zusammen mit ihren Mitarbeitern hat sie das Übungsszenario in den vergangenen Wochen minutiös vorbereitet.

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Mehrerer tote Wildvögel wurden am Kemnader See gefunden. Das ist Ausgangspunkt für das groß angelegte Übungsszenario. Die realistisch gestaltete Übung wird an mehreren Orten im Kreisgebiet spielen.

Verschiedene Einsatzorte im Krisenfall

Dreh- und Angelpunkt für Vieles, was ab dann geübt wird, ist das im Kreishaus eingerichtete Krisenzentrum. Die Verwaltungsmitarbeiter setzen von dort beispielsweise die Meldung an das Tierseuchennachrichtensystem ab, richten eine Sperrzone ein und bringen Verfügungen an betroffene Geflügelbetriebe auf den Weg.

Im Schwelmer Kreishaus wird das Krisenzentrum für die Übung eingerichtet werden. Auch andere Kreise und Städte wie Bochum sind involviert.
Im Schwelmer Kreishaus wird das Krisenzentrum für die Übung eingerichtet werden. Auch andere Kreise und Städte wie Bochum sind involviert. © Ennepe-Ruhr-Kreis | UvK / Ennepe-Ruhr-Kreis

Weitere Schauplätze sind der Kemnader See und die Paasmühle. Am See werden Tiere gesucht und geborgen. Selbst die verendeten Vögel sollen simuliert werden. Die Helfer dürfen sich dann - gut geschützt in ihren Anzügen - um große Plastikenten kümmern, heißt es in der Ankündigung des Kreises. Zudem werden an der Kemnade Absperrungen errichtet und die eingesetzten Boote und Geräte desinfiziert.

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In der Vogelstation Paasmühle werden normalerweise verunglückte Vögel wieder aufgepäppelt und versorgt. Im Krisenfall des Ausbruchs der Vogelgrippe, wird die Hattinger Tierrettungsstation eine andere Funktion erfüllen: Für die Paasmühle steht unter anderem das Beproben von Tieren sowie das „Töten“ mit Kohlendioxid im Übungsszenario, um eine Ausbreitung der ansteckende Tierseuche zu verhindern.

Zusammenarbeit mit Kreisen und Städten

„Im Ernstfall müsste diese Vielzahl von Einzelaktionen parallel ablaufen. Es käme darauf an, dass die verschiedenen Arbeitsgruppen, dass der Kreis, das Ordnungsamt der betroffenen Stadt, Polizei, Feuerwehren sowie das THW und die Landwirtschaft Hand in Hand arbeiten“, erläutert Amtstierärztin Bettina Buck.

Bei den Übungen in der Vergangenheit stand die Maul- und Klauenseuche im Mittelpunkt.
Bei den Übungen in der Vergangenheit stand die Maul- und Klauenseuche im Mittelpunkt. © Ennepe-Ruhr-Kreis | UvK / Ennepe-Ruhr-Kreis

Sie hat in die Übung auch Mitarbeiter der Veterinärämter aus dem Märkischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Rhein-Sieg Kreis und den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie der Stadt Bochum eingebunden. Dies gilt auch für die DLRG Witten und Bochum. Die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr stellt den Teilnehmern am Kemnader See Parkplätze und Räumlichkeiten zur Verfügung.

Bereits in der Vergangenheit hatte es beim EN-Kreis Übungen für den Fall einer Tierseuche gegeben. Zuletzt war das die Maul- und Klauenseuche.

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