Hattingen. Der Familienschwimmtag im Hallenbad in Hattingen kam sehr gut an. Dennoch gibt es Ideen, was in Hattingens Schwimmbädern noch besser geht.

Mindestens 378 Menschen ertranken im Jahr 2023 durch Badeunfälle: deutlich mehr als noch 2022 (355 Ertrunkene). Das Schwimmen lernen ist daher gerade für viele Eltern ein dringliches Thema. Aber hält das Angebot der Bäderlandschaft in Hattingen den Wünschen der Familien stand? Wie zufrieden sind sie mit dem Schwimmangebot in ihrer Stadt?

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Für einen positiven Lichtblick sorgte die Premiere des Familienschwimmtags im Hallenbad Holthausen. Die lockte einige Familien zum ersten Mal in das Hallenbad an der Lindstockstraße. „Sowas ist genau richtig, damit die Kleineren Spaß am Wasser entwickeln“, findet Marie Kaspar. Für ihre jüngste Tochter (1) ist der Besuch jedoch leider nichts, da das Wasser zu kalt sei. „Früher gab es hier noch ein kleines Babybecken, das wäre jetzt ideal“, erinnert sie sich.

Warmbadetag in Hattingen gestrichen

Ein Warmbadetag wird im städtischen Bad aktuell nicht angeboten. Er war vor zwei Jahren mit Blick auf die Energiekosten gestrichen worden. Normalerweise sind in dem 25 Meter langen Sportbecken des Hallenbades eher die Bahnenschwimmer zu Hause.

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„Die Öffnungszeiten sind gut, das Schwimmbad an sich schön“, beurteilt Antje Dahms. Abseits des neuen Schwimmangebots würde das Bad für Kinder allerdings schnell langweilig werden. „Der Familienschwimmtag ist toll, aber eine Rutsche wäre vielleicht auch noch eine tolle Ergänzung.“ Gerade für die Kinder seien die großen Spaßbäder in der Umgebung einfach interessanter.

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Anderer Meinung ist dagegen Gisela Thorbrügge. „Ich vermisse hier gar nichts“, beurteilt sie das Angebot des Hallenbades. Sie selbst nimmt Aqua-Kurse in Welper wahr. Aus den Nachbarstädten hat sie Empfehlungen für weitere Veranstaltungen: „Eine Schwimm-Disco wäre vielleicht auch was für die Jugendlichen hier“, berichtet sie.

Eine Schwimm-Disco wäre vielleicht auch was für die Jugendlichen hier.
Gisela Thorbrügge - Hallenbad-Besucherin

Dass weniger manchmal mehr ist, findet hingegen Simone R. „Nicht jede Stadt muss ein eigenes Spaßbad haben“, findet die junge Mutter. Für die Größe von Hattingen sei das Bäderangebot vollkommen ausreichend. Über die Schwimmvereine und den Schulsport würden zahlreiche Angebote in den unterschiedlichen Bädern realisiert und umgesetzt.

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Aktuell soll das Bäderangebot durch einen Schwimmcontainer ergänzt werden, damit der Bedarf an Schwimmunterricht gedeckt werden kann. Denn es fehlt vielfach an Wasserzeiten. Das Schwimmbad im Heidehof in Niederwenigern stand im vergangenen Jahr erneut auf der Kippe. Im Sommer konnte es gerettet werden: Die Schwimmschule Swim2grow hat den Betrieb des Bades übernommen und bietet dort auch Wassergewöhnungs- und Schwimmkurse an.

Andere trauern noch heute dem Hallenbad an der Talstraße nach. „Das war einfach toll – zentral gelegen, immer gute Stimmung“, bemerkt Hanne Triest. Dort habe sie von ihrem Vater noch das Schwimmen beigebracht bekommen. „Die Schließung bedaure ich noch heute.“

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