Hattingen. Was für ein emotionaler Moment: Eine WAZ-Leserin aus Hattingen hat zufällig ein Gedicht gefunden, das ihr Vater an ihre Mutter geschrieben hat.

Eine Frau aus Hattingen hat ein Liebesgedicht ihres Vaters an ihre Mutter gefunden. Das Besondere: Es ist in der Straßenbahn von Hattingen nach Bochum entstanden.

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Der Titel des von Hand am 12. Mai 1950 geschriebenen Gedichts lautet ganz nüchtern: „In der Straßenbahn von Hattingen nach Bochum“. Die Verse stammen aus der Feder von Ferdi Kirchhoff und sind gerichtet an seine Liebste, Mia Michalak, erklärt die Tochter des Paares.

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„Es ist doch interessant, dass jemand in der Straßenbahn so ein Gedicht schreibt“, findet die WAZ-Leserin. Ob ihr Vater öfter mit dieser Bahn fuhr, ob ihre Eltern gar einmal gemeinsam fuhren, alles das weiß sie nicht. Und ist erstaunt, dass ihr Vater eine poetische Ader hatte.

Liebeserklärung in der Straßenbahn von Hattingen nach Bochum

In seinem Gedicht schreibt er: „Ein Mensch sitzt in der Straßenbahn/ und denkt, weil er nicht anders kann,/ An seine Liebste, die vielleicht/ An ihn auch denk zu gleicher Zeit.//Im Schnittpunkt der Gedankenbahn/ Gedanken treffen sich alsdann/ Der eine sagt: „Ich liebe Dich“,/ Der andere drauf: „Auch ich lieb Dich“;/ Und eilen dann geschwind zurück;/ Bestätigen erneut das Glück./Zwei Menschen sind beglückt wie nie./ Man nennt das wohl Gedanken-Telegraphie!“

Hat der Poet aus Hattingen seiner Liebsten auch Rosen geschenkt? Das ist nicht überliefert.
Hat der Poet aus Hattingen seiner Liebsten auch Rosen geschenkt? Das ist nicht überliefert. © dpa | Pia Bayer