Hattingen. Der Schulstart ist teuer. Ein Tornister kostet Hunderte Euro. Auf Hattingens Ranzenparty wurden sinnvolle Extras gezeigt und Preise erklärt.

Knapp 300 Schulranzen-Modelle und neuste Trends konnten angehende Erstklässler und Eltern bei der Ranzenparty in der Gebläsehalle in Augenschein nehmen. Dabei wird schnell klar: Der Schulstart der Kleinen ist für Eltern kostspielig. Was den Ranzen so teuer macht und wo der Vorteil zu günstigen Modellen liegt, erklären Experten.

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und die ist groß. Es gibt ausgefallenen Modelle. Und manche Hersteller nehmen die Tornister sogar nach der Grundschulzeit zurück.

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Der Preis für einen trendigen Markenschulranzen liegt bei um die 300 Euro, mit Extras auch bei 370 Euro. Auf der Messe in Hattingen gab es Modelle der Vorjahreskollektion zum Sonderpreis von etwa 200 Euro. Qualität und Preise sind bei Markenherstellern identisch. Bei preiswerten Produkten fehle häufig die individuell angepasste Form, erklärt Verlaufsberaterin Dagmar Winter. Und auch für die Optik zahlen Eltern drauf: Gerade bei den Film- und Zeichentrick-Themen machen die Lizenzgebühren den Löwenanteil des Kaufpreises aus.

Die besten Bilder von der Schulranzenparty in Hattingen

Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty.
Visuelle Eindrücke von der Ranzenparty. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
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Dagmar Winter erlebt immer wieder regelrechte Dramen, wenn sich Eltern und Kinder über das begehrte „Wunschmodell“ nicht einigen können: „Für uns Beraterinnen ist es wichtig zu wissen, was die Kinder schön finden. Im nächsten Schritt geht es darum, ein Modell zu finden, das zum Rücken des Kindes passt“, erklärt sie.

Kinder achten auf Design, Eltern auf Sitz

Es gelte, für den individuellen Körperbau ein Modell mit angepasstem Rückenpolster zu finden. Hätten die früheren Tornister allein auf den Schultern der Kinder gehangen, so gebe es heute die Möglichkeit, mithilfe von Beckengurten den Kinderrücken zu entlasten. Das Verfahren sei aus der Trecking- und Outdoor-Szene für den Schultornister weiterentwickelt worden.

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Teurer werden Schulranzen auch durch besondere Extras. Und was die Accessoires angeht, sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Die Herausforderung, damit auch die Sichtbarkeit vor allen Dingen im Dunklen zu garantieren, haben die Hersteller höchst kreativ gelöst. Sterne, die mithilfe winziger LED-Birnen funkeln und blinken, leuchtende Lederbänder, reflektierende Flächen oder der letzte Schrei: ein Display, auf das die Eltern leuchtende Botschaften oder Motive in Laufschrift programmieren können.

Das Innenleben des Tornisters

Das „Innenleben“ der Ranzen ist bei allen Herstellern gleich: ein gefülltes Etui, ein „Schlampermäppchen“ und ein Turnbeutel.

Martha (5) rennt mit ihrem Schulranzen bei der Ranzenparty durch die Gebläsehalle in Hattingen.
Martha (5) rennt mit ihrem Schulranzen bei der Ranzenparty durch die Gebläsehalle in Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die Schulranzen sind größtenteils aus wiederverwertetem Material hergestellt, Accessoires werden nicht mehr verklebt, sondern eingenäht oder mithilfe von Magneten befestigt. 27 Getränkeflaschen aus Polyethylen können zu einem Schulranzen verarbeitet werden, und manche Hersteller nehmen die Schulranzen am Ende der Grundschulzeit zurück, um die verwendeten Materialien zu recyceln.

Begrenzungen bei Grundschul-Ranzen

Ab 900 Gramm Eigengewicht haben die Schulranzen, das Standardleergewicht liegt bei 1280 Gramm. Das Fassungsvermögen für Grundschul-Ranzen ist auf 23 Liter begrenzt. Das sei auch der Grund, warum sich die Messe auf Tornister für Erstklässler fokussiere. Kinder auf den weiterführenden Schulen brauchten mehr Platz, hier liege der Schulrucksack im Trend.

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Begleitprogramm auf der Ranzenparty

Wer sich bei der Ranzenparty bis zu seiner Beratung die Zeit vertreiben musste, konnte am Stand der Polizei ins geheimnisvolle Dunkelzelt eintauchen oder einen Seh- beziehungsweise Hör-Test machen - oder sich am Stand der DLRG über die Möglichkeiten des Schwimmenlernens informieren. „Es wird dringend geraten, dass Kinder am Beginn ihrer Schulzeit schwimmen können“, erläutert Andrea Dörr von der Sparkasse, an deren Stand Dosenwerfen gespielt wurde.

Auch über aktuelle Trends bei nachhaltig hergestellten Schultüten konnten sich angehenden Fünftklässler informieren, sich bei Hüpfspielen, Schminkaktion und Waffeln erholen.

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Die fünfjährige Martha hatte sich erstmal ein tolles türkisblaues Motivgesicht schminken lassen. In Sachen „Modellauswahl“ war sie für ihre Mutter Nadja Peters eine unbeirrbare Verhandlungspartnerin. Der Ranzen mit dem türkisblauen Glitzer-Einhorn musste es sein. „Unsere Devise ist: Martha darf ganz allein entscheiden“, erläuterte Nadja Peters.