Hattingen. Vier Wochen lang lebt in Hattingen eine Familie ohne Strom. Der Vermieter agiert nicht und so bittet die Familie verzweifelt die WAZ um Hilfe.
Wie es beim ihm zu Hause aussieht? „Katastrophal“, fasst Omar Audi knapp zusammen. Der dreifache Familienvater aus Hattingen ist verzweifelt, denn für Wochen war die Familienqualität von seinen drei Kindern, seiner Frau und ihm massiv eingeschränkt.
In der Drei-Zimmer-Wohnung der LEG lebt die Familie schon seit einigen Jahren. Probleme mit dem Strom kannten sie bis vor wenigen Monaten nicht. Dann ging auf einmal der Fernseher nicht mehr. Und auch die anderen Geräte, die an den Steckdosen hingen, gaben den Betrieb auf.
Vier Wochen lebt Familie Audi in Hattingen ohne Strom
Schnell reagierte einst die Vermietergesellschaft und schickte einen Elektriker. Dieser schaute sich die Lage an, werkelte etwas herum, „dann war der Strom wieder da“, erinnert sich der Familienvater. „Aber er sagte auch, das ist nur provisorisch, man müsse die Wand aufmachen, um zu schauen, woher das Problem kommt.“
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Doch niemand kam. Und nun gingen bei Familie Audi wieder alle Lampen aus. Wobei, so richtig ist das nicht. Denn die Deckenbeleuchtung funktioniert nach wie vor. Lediglich den Steckdosen waren stromlos. „Nur im Kinderzimmer meiner Tochter ging noch eine.“ Natürlich informierte Omar Audi direkt die Vermietergesellschaft. Doch dieses Mal wurde er vertröstet.
LEG sagt dem Hattinger Mieter, Situation sei kein Notfall
Seine Frau und er zogen schließlich Verlängerungskabel durch die Wohnung, damit der Kühlschrank weiter Strom hat. Zum Wäschewaschen fuhren sie fortan in einen Waschsalon nach Essen. „Das ging so seit dem 26. Januar“, klagt der Vater.
„Ich habe sicher 30 Mal bei der Vermietung angerufen.“ Passiert ist erst was, als die WAZ beim Unternehmen um Stellungnahme bat. Zuvor seien die Aussagen stets unterschiedlich gewesen, aber es schien festzustehen: „Sie sagten, das sei kein Notfall.“
Der Familienvater zückt sein Handy und zeigt, wie es bei ihm zu Hause aussieht, wie unterschiedliche Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen auf dem Boden liegen und durch alle Zimmer gezogen sind. „Das ist kein Notfall? Damit kann doch meine ganze Wohnung abbrennen.“ Denn er weiß auch, dass an einer Steckdose niemals so viele Geräte hängen dürfen. Zudem seien die Kabel auf dem Boden auch gefährliche Stolperfallen für seine Kinder gewesen, die acht Monate, vier und acht Jahre alt sind.
Hilfe für die Hattinger Familie ohne Strom soll noch am gleichen Tag kommen
Mischa Lenz, Pressesprecher der LEG-Immobiliengruppe zeigte sich überrascht und setzte sich umgehend mit dem zuständigen Kollegen vor Ort mit. „Wir möchten uns auch an dieser Stelle bei unserem Mieter für die Verzögerung entschuldigen. Das bisherige Vorgehen entspricht nicht unseren Standards für Kundenservice und -kommunikation.“
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Mischa Lenz versprach: „Wir werden nun mit Hochdruck daran arbeiten, die notwendige Reparatur so schnell wie möglich umzusetzen“. Wenige Stunden später informierte die LEG Omur Audi, dass noch gleichen Nachmittag zwei Monteure auf dem Weg zu ihm seien, um sich der Sache anzunehmen. „Wir hoffen, dass, wenn es gut läuft, wir noch heute werden alles erfolgreich instand setzen können“, so der Pressesprecher und Omur Audi bestätigte: „Ja, jetzt haben wir endlich wieder Strom“.
So richtig hielt die Freude allerdings nur einige Stunden an. Denn Omar Audis Frau stellte fest, dass zwar nun die Steckdosen, die vorher tot waren, funktionieren, dafür aber das Kinderzimmer ohne Strom ist. Die Ursache könnte ein altes Kabel sein, das in der Wand verlegt ist, aber der Elektriker verließ die Familie mit dem Versprechen, sich zeitnah um die dauerhafte Behebung des Problems zu kümmern.