Hattingen. Erneut sind Mieter von LEG-Wohnungen in Hattingen verärgert. Ein Aufzug ist seit Monaten kaputt. Was die LEG dazu sagt und was sie anbietet.

Sie sind verärgert, strapaziert und wütend: Manche Mieter aus dem LEG-Haus Reschop 14 kommen seit Wochen nicht mehr aus dem Haus, weil der Aufzug kaputt ist. „Und eine Reparatur ja offensichtlich nicht vorgenommen wird“, redet sich Jennifer Rejchel den Frust von der Seele. „Wir wohnen jetzt seit einem Jahr hier und eigentlich richtig gerne“, sagt die 38-Jährige. Aber es sei nicht das erste Mal, dass der Aufzug nicht funktioniert. „Und wenn man, wie wir, im sechsten Stockwerk wohnt, dann hört der Spaß wirklich auf“, sagt die Mutter zweier Kinder.

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Für ihre Familie sei es ermüdend und anstrengend, ständig die vielen Treppen hochzusteigen. „Selbst die Kinder gehen nicht mehr zum Sport. Wenn sie mit den schweren Tornistern hier hochmarschiert sind, sind sie auch fertig und haben keine Lust mehr, das zigmal am Tag zu machen.“ Sie selbst müsse mindestens dreimal am Tag mit ihren Hunden nach draußen gehen. „Aber es gibt Nachbarn, die sind sehr krank und kommen jetzt seit fast zehn Wochen nicht mehr aus dem Haus. Das sind doch unhaltbare Zustände“, sagt sie.

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Am meisten ärgert sie, dass die Mieter überhaupt keine vernünftige Information bekommen. „Die Reparaturen am Aufzug sind eine einzige Flickschusterei. Beim letzten Mal hat ein Monteur gesagt, er gucke mal, ob er eine Leiche reanimieren kann. So desolat ist der Aufzug hier. Warum wird in einem solchen Fall nicht ein neuer angeschafft?“ Angeblich fehlten Ersatzteile und die letzte Reparatur habe genau zwei Wochen gehalten.

Tragedienst mit Vorkasse

Man habe schon bei der Auftragsfirma angerufen. Die aber habe gesagt, sie habe gar keinen Auftrag. „Und wenn man bei der LEG anruft, hat man absolut unfreundlich Menschen am Telefon. „Letztens hat man mir gesagt, ich könnte ja rechtliche Schritte in Angriff nehmen. Was ist das denn für ein Umgang mit Mietern?“

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Die LEG habe einen Tragedienst eingerichtet. Der stehe montags und mittwochs von 10 bis 12 Uhr zur Verfügung. „Genau in Zeiten, in denen normale Menschen arbeiten“, schimpft die 38-Jährige. Auch für den Krankentransport stehe die LEG zur Verfügung. Allerdings müsse man mit 50 Euro in Vorkasse gehen. „Das hat noch niemand in Anspruch genommen, weil alle Angst haben, ihr Geld nicht wiederzubekommen.“

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Mischa Lenz, Sprecher der LEG-Immobiliengruppe, kann die Kritik im Grunde nur bestätigen. „Wir bedauern den Fahrstuhlausfall selbstverständlich im Sinne unserer betroffenen Mieter und Mieterinnen und möchten uns auch an dieser Stelle ausdrücklich für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen.“ Die Aufzugsanlage im Gebäude Reschop 14 stehe seit dem 21. September 2022 still. „Laut unseren Fachleuten sind diverse Komponenten defekt, so dass er fast vollständig erneuert werden muss. Die Reparatur wurde durch uns umgehend beauftragt – und wir haben uns im Sinne unserer Mieter für einen Fachbetrieb entschieden, der sehr schnell arbeitet und die schnellstmögliche Umsetzung garantiert.“

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Einen informativen Aushang über den Ausfall habe die LEG auch gemacht. Und im Treppenhaus standardmäßig über den Einkaufs- und medizinischen Tragedienst informiert. „Denn selbstverständlich möchten wir unseren Mietern, insbesondere den in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen, die Übergangszeit bis zur Reparatur erleichtern und sie unterstützen“, betont Mischa Lenz.

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Das beauftragte Fachunternehmen habe eine Reparatur bis zum Jahresende zugesagt. Leider sei die Umsetzung nicht schneller möglich. „Denn aufgrund der aktuell stark angespannten Marktsituation mit Lieferengpässen und Fachkräftemangel sind Verzögerungen aktuell bedauerlicherweise nicht zu vermeiden.“ Die LEG selbst tue generell alles, um in Schadensfällen so schnell es geht den Normalzustand wiederherzustellen. „Selbstverständlich werden wir Mietminderungen im gesetzlich üblichen Umfang für die Zeit des Ausfalls akzeptieren“, betont das Wohnungsunternehmen.