Hattingen/Sprockhövel/Witten/EN-Kreis. Der EN-Kreis soll sicher sein – und dafür werden weit mehr als 100 Millionen Euro ausgegeben. Das Gefahrenabwehrzentrum ist jetzt im Bau. Läufts?
Das Gefahrenabwehrzentrum des EN-Kreises ist viel diskutiert. Hattingen und Witten hätten es gerne gehabt, Ennepetal bekommt es nun. Angangs sollte es 35 Millionen Euro kosten, inzwischen sind es 113,5 Millionen. Der Bau läuft.
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Vor zwei Jahren hat der Ennepe-Ruhr-Kreis das Grundstück am Strückerberg von der Stadt Ennepetal gekauft. Auch Hattingen hatte vor Jahren angedacht, es auf dem alten O&K-Gelände oder etwa an der Blankensteiner Straße zu errichten, wo jetzt das neue Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Nord entstehen soll. Und auch Witten war als Standort nachhaltig interessiert. Jetzt also der Strückerberg.
Sechsstellige Kubikmetermengen von Erde zu bewegen
„Die Aufgabe für die Tiefbauer war und ist anspruchsvoll. Schließlich geht es darum, sechsstellige Kubikmetermengen von Erde zu bewegen und Gesteinsschichten zu lösen. Dazu kam das Wetter, das uns mit viel Regen, Schnee und Frost herausgefordert hat. Dennoch ist es allen Beteiligten gelungen, den Zeitplan einzuhalten.“ Dieses positive Zwischenfazit zieht Nikolaus Schürholz, technischer Projektleiter, gut viereinhalb Monate nach dem Startschuss für den Bau.
Seit August haben Bagger, Brechmaschinen, Radlager und Lkw das Sagen auf der Baustelle. Der Auftrag an die Ratinger Firma Vennes lautete zunächst: Die rund 19.000 Quadratmeter große Fläche ebenerdig zur Straße zu gestalten und damit für den Bau der Gebäude vorzubereiten.
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Wer aktuell einen Blick auf das Grundstück wirft, erkennt: Das ehemals von der Straße aus um bis zu zehn Meter ansteigende Gelände ist komplett eingeebnet, mehr als 70.000 Kubikmeter Erdreich sind hierfür gelöst worden. Nach dem Abtransport des Aushubs stehen das Fertigstellen der Grundleitungen sowie der Kanalanschluss auf dem Programm.
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Für Mitte April ist der Abzug der Tiefbauer und damit der Startschuss für die Hochbauer geplant. Die Suche nach dem Generalunternehmen hierfür konnte nach Abschluss eines entsprechenden Vergabeverfahrens inzwischen beendet werden. Die Wahl fiel auf den Siegener Anbieter Hundhausen.
Eingeplant sind derzeit 94 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Bis zum Einzug der Mitarbeiter der Leitstelle, der Abteilung Bevölkerungsschutz sowie der Kreisfeuerwehrzentrale in das Gefahrenabwehrzentrum wird es noch rund drei Jahre dauern – Stand heute soll es Ende 2026/Anfang 2027 genutzt werden können. Eingeplant sind derzeit insgesamt 94 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dann ihren Dienst im neuen Gefahrenabwehrzentrum aufnehmen sollen. „Hierbei ist zu beachten, dass die Leitstelle zum Teil doppelt besetzt ist, daher sind es insgesamt nur 75 Arbeitsplätze“, erklärt Kreissprecher Ingo Niemann auf Nachfrage dieser Redaktion.
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Es soll 56 Pkw-Stellplätze geben, 32 für Mitarbeiter in der Tiefgarage und 20 Besucherparkplätze außerhalb des Gebäudes. An beiden Standorten gibt es je zwei Parkplätze für Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Außerdem wird es für die Besucher zusätzlich noch acht Fahrradparkplätze geben.
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Wir erinnern uns: Die Kosten sind über die (Planungs-)Jahre explodiert – von den ursprünglich angesetzten 35 über 97 Millionen auf schlussendlich rund 113,5 Millionen Euro, die der Kreistag im September 2022 ohne Gegenstimmen genehmigt hat. Gründe sind unter anderem die explodierenden Material- und Handwerkerkosten. „Die Grenze von 113,5 Millionen Euro wird nach aktuellem Planungsstand eingehalten“, so Sprecher Ingo Niemann.