Hattingen/Sprockhövel/Witten/EN-Kreis. Nach der Kostenexplosion von 35 auf 113,5 Millionen Euro sind nun die Bagger angerollt – der Stand der Dinge beim neuen EN-Gefahrenabwehrzentrum.

Erst die Kostenexplosion, jetzt der Baustart: Die Bagger sind am Strückerberg inzwischen angerückt, um das Grundstück für den 113-Millionen-Euro-Bau des neuen Gefahrenabwehrzentrums für Hattingen, Sprockhövel und den gesamten EN-Kreis vorzubereiten.

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Wir erinnern uns: Die Kosten sind über die (Planungs-)Jahre explodiert – von den ursprünglich angesetzten 35 über 97 Millionen auf schlussendlich rund 113,5 Millionen Euro, die der Kreistag im September 2022 ohne Gegenstimmen genehmigt hat. Gründe sind unter anderem die explodierenden Material- und Handwerkerkosten.

Auch Hattingen und Witten zeigten Interesse

Vor einem Jahr hat der Ennepe-Ruhr-Kreis das für den Bau des Gefahrenabwehrzentrums vorgesehene Grundstück am Strückerberg von der Stadt Ennepetal gekauft. Auch Hattingen hatte vor Jahren angedacht, es auf dem alten O&K-Gelände oder etwa an der Blankensteiner Straße zu errichten, wo jetzt das neue Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Nord entstehen soll. Auch Witten war als Standort nachhaltig interessiert.

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Die Erdarbeiten sind nun in vollem Gange. Direkt neben dem neuen Hauptquartier der Kreispolizeibehörde, bei dem mittlerweile der Innenausbau läuft, sind gewaltige Baumaschinen angerückt, um eben diese zu erledigen. „In den nächsten Wochen werden Bagger die Fläche von rund 19.000 Quadratmetern vorbereiten. Parallel läuft noch das Ausschreibungs- und Vergabefahren für den Bau der vorgesehenen Gebäude. Abgeschlossen sein soll dies zum Jahresende“, so Kreissprecherin Lisa Radtke.

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Bislang ist die Kreisfeuerwehrzentrale gemeinsam mit dem Gevelsberger Löschzug Silschede der Freiwilligen Feuerwehr in einer Immobilie an der Schwelmer Straße untergebracht. Wie es mit dieser Immobilie und dem Grundstück weitergehen soll, ist indes noch nicht abschließend geklärt.

Das ist im neuen Gefahrenabwehrzentrum geplant

Klar ist: Die Voraussetzungen im neuen Gefahrenabwehrzentrum sollen topmodern und deutlich besser sein als in der in die Jahre gekommenen bisherigen Zentrale. Vorgesehen sind dort neben den genannten Komponenten auch Hallen-, Lager- und Freiflächen für Einsatzfahrzeuge und Material aus den Bereichen Feuerwehr und Katastrophenschutz sowie Räume, in denen der Krisenstab im Falle des Falles arbeiten würde, in denen aber gleichwohl auch Schulungen stattfinden können.

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Fertigstellung für Ende 2026 geplant

Das Gefahrenabwehrzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises soll zukünftig Kreisfeuerwehrzentrale, Katastrophenschutz und Kreisleitstelle unterbringen. Hinzu kommen Teile der Verwaltung wie vorbeugender Brandschutz sowie Teile des Gesundheitsamts. Weiterhin bietet die Kreisfeuerwehrzentrale Möglichkeiten zur Übung und Ausbildung im Brandhaus oder in der Atemschutzübungsstrecke an.

Die Fertigstellung ist „zum jetzigen Zeitpunkt gegen Ende des Jahres 2026 geplant“, so Kreissprecherin Lisa Radtke.

Der Bauplan sieht eine Gesamtgröße von etwa 17.500 Quadratmetern für Büros, Hallen- und Freiflächen vor. „Bereits in einem frühen Stadium der Planung war klar geworden: Die ursprünglich angedachten 10.000 Quadratmeter sind zu eng gedacht“, wirft Lisa Radtke einen Blick in die Planungshistorie. Die Mitglieder des Bauausschusses des Ennepe-Ruhr-Kreises hatten daraufhin klar formuliert: „Nicht zu klein denken und in jedem Fall ausreichend zukunftssicher bauen“. Sie sprachen sich 2020 für die größere Gebäudevariante aus, damit bei einer Jahrzehnte langen geplanten Nutzungsdauer, das Gesamtensemble nicht zu schnell wieder an seine Grenzen stößt.

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Der EN-Kreis sieht sich bei den enormen Steigerungen für das Gefahrenabwehrzentrum bereits vor dem ersten Handschlag auf der Baustelle nicht in der Verantwortung für die deutliche Kostensteigerung. „Die Gründe für den ebenso kurzfristigen wie enormen Anstieg der Baukosten sind hinlänglich bekannt. Wir als Bauherr tragen dafür keinerlei Verantwortung“, hatte Michael Schäfer, Fachbereichsleiter Ordnung und Straßenverkehr, bereits vor etwa einem Jahr im Kreistag deutlich gemacht.