Hattingen. Das Reschop Carré in Hattingen hat einen neuen Eigentümer, der Veränderungen im Einkaufszentrum angekündigt hat. Das sind die Kundenwünsche.

Das Reschop Carré hat einen neuen Eigentümer. Die Weimarer Saller-Gruppe hat das Einkaufszentrum dem bisherigen Investor Aviva aus London abgekauft. Wie Mitbewerber in den umliegenden Städten hat auch das Haus in Hattingen mit Leerstand zu kämpfen. Aktuell liegt die Rate bei etwa zehn Prozent. Daraus ergeben sich Chancen. Die WAZ hat die Hattinger gefragt: Was fehlt?

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Bei dem meistgenannten Wunsch handelt es sich strenggenommen um keine Neuerung. Stattdessen wünschen sich die Kundinnen und Kunden den verlorenen Status Quo zurück: das „Depot“ im Erdgeschoss. So auch Ulrike Simon (61): „Das Depot vermisse ich schon. Da bin ich immer gerne reingegangen, jetzt muss ich halt in den Ruhrpark“, sagt sie. Das Carré findet sie „im Großen und Ganzen schon okay“.

Klare Ansage einer Kundin: Das ist nicht gewünscht

„Keine Bäckerei, keine Apotheke, keinen Friseur, kein Nagelstudio“, sagt Kerstin Nieland (58). Was sie nicht will, weiß sie genau. „Einen richtig guten Sportladen“, wünscht sie sich nach kurzer Überlegung. Das Angebot in der Innenstadt reiche einfach nicht aus. Ihre Familie ist sportlich unterwegs: Mann und Kinder spielen Fußball, der Schwiegersohn spielt Basketball. „Das Problem fängt schon an, wenn sie alle beschenken wollen.“

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Auch für die Vereine sei es schwer, Trikots oder Sportschuhe zu bestellen. „Hattingen hat eine Skigilde. Früher konnte man seine Skier noch im Sportladen abgeben, um sie winterfest zu machen. Es wurden auch Tennisschläger im Laden bespannt.“

„Vielleicht ein anderer Modeladen als die beiden Ketten hier oder etwas für große Größen“, schlägt Sabine Hollte vor. Außerdem wünscht sie sich wertigere Haushaltswaren: „Nicht immer nur diese Billigketten, irgendwas im mittleren Bereich. Es muss ja nicht gleich die Luxusabteilung von Galeria Kaufhof sein.“ Seit das Depot aus dem Center verschwunden ist, fehle ein Laden für Geschenkartikel.

Kundenklage: Man kann kaum Unterwäsche kaufen

„Außer bei DM kaufe ich eigentlich nichts im Carré ein“, sagt Daniel Kallauch. Für seinen Geschmack gibt es hier „zu viele Billigläden“. Auch er wünscht sich das „Depot“ im Erdgeschoss zurück. „Das war immer ein Anreiz, um in die Stadt zu gehen“, so seine Ehefrau Anke Kallauch. „Es gibt schon viele Sachen, die in Hattingen fehlen. Man kann kaum Unterwäsche kaufen, Sportsachen und Turnschuhe ebenso“ Weil es im Carré keine Sportartikel gebe und das Angebot in der Stadt nicht ausreiche, kaufen sie Sportsachen oft bei Decathlon außerhalb der Stadt - „eine kleine Reise...“

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Das Ehepaar besucht hier sehr gerne die Bibliothek und freut sich über das Angebot. Nur im Sommer sei es dort „unerträglich“. Scheint die Sonne auf die Fensterfront, erreicht der Innenraum hier unangenehme Temperaturen.

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„Hier fehlt nichts. Alles, was wir hier haben, ist super. Es ist phänomenal“, schwärmt Lilly Nikolic (74). Anders als in ihrer Heimat Linden, dort gebe es kein Elektrofachgeschäft. „Wenn man etwas Simples, wie einen Stecker braucht, muss man entweder in die Bochumer Innenstadt oder nach Hattingen.“