Hattingen. Das Reschop Carré in Hattingen ist verkauft. Alle Infos zum neuen Eigentümer des Einkaufszentrums – und was dies für Stadt und Kunden bedeutet.
Das Reschop Carré hat einen neuen Eigentümer: Die Saller Unternehmensgruppe aus Weimar übernimmt das Einkaufszentrum im Herzen Hattingens vom bisherigen Investor aus London – der Kaufpreis ist nicht bekannt.
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Für die Saller-Gruppe sei „die hervorragende Lage, der gute bauliche Zustand, die hohe Parkplatzanzahl im eigenen Parkhaus und der attraktive Mieterbesatz“ ausschlaggebend für den Kauf gewesen, berichtet das Property Magazine.
16.000 Quadratmeter vermietbare Fläche in Hattingens Reschop Carré
Der Carré-Gebäudekomplex verfügt über rund 16.000 Quadratmeter vermietbare Fläche sowie rund 330 Stellplätze im eigenen Parkhaus. Als Ankermieter sind vom ersten Tag an der Elektromarkt Saturn sowie die Modeketten C&A und H&M mit dabei. Auch die Stadtbibliothek ist als öffentlicher-rechtlicher Anbieter ein fester Bestandteil. Hinzu kommen um die 25 kleinere Mieter.
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Nur das große Geschäftslokal im Untergeschoss, in dem zunächst die Buchhandlung Thalia und anschließend Das Depot eingezogen sind, bringt offenbar kein Glück: Inzwischen steht es seit mehreren Jahren leer. Der gesamte Leerstand wird aktuell auf zehn Prozent beziffert.
Bisheriger Centermanager ist künftig nicht mehr zuständig
Mehrere WAZ-Anfragen bei der Saller-Gruppe im Laufe dieser Woche sind unbeantwortet geblieben. Das Property Magazine berichtet indes, dass das Unternehmen das Reschop Carré durch neue Vermietungen langfristig stabil aufstellen wolle. Zudem solle das Centermanagement in Eigenregie übernommen werden. Der bisherige Manager Jörg Waldrich (EPM Assetis) ist somit nicht mehr verantwortlich.
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„Die neuen Eigentümer waren schon bei mir und es war ein gutes Gespräch“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser auf WAZ-Anfrage. „Sie sind sehr offen für unsere Stadt, haben Signale für guter Zusammenarbeit gesendet – zum Beispiel, was Aktionen wie etwa das Nette Hattingen angeht.“
Projektentwickler Concepta hat 42 Millionen Euro investiert
Projektentwickler Concepta aus Düsseldorf hat das Reschop Carré für rund 42 Millionen Euro gebaut und im April 2009 eröffnet. Etwa drei Jahre später wurde das Einkaufszentrum an den globalen Vermögensverwalter Aviva Investors in London weiterveräußert. Jetzt ist die Saller Unternehmensgruppe eingestiegen.
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In der Region kennt sich die Saller-Gruppe bereits aus, u.a. gehört ihr das ehemalige Kaufhof-Gebäude in Witten. Hier läuft zurzeit die Vermarktung – wobei offenbar beide beteiligten Seiten, Saller und Stadt, bei ihren Wünschen Abstriche machen müssen.
Durch Hattingens Neue Mitte wurde Kaufkraft gebunden
Doch zurück ins Reschop Carré: Dass das Einkaufszentrum die Innenstadt belebt hat, ist unbestritten. Durch Hattingens Neue Mitte konnte in den vergangenen knapp 15 Jahren Kaufkraft gebunden, zurückgeholt, und zum Teil auch hinzugewonnen werden. Was aber auch stimmt: Die Geschäfte der oberen Heggerstraße tun sich immer schwerer, gegen die geballte Kraft von Carré und Kaufland an der Großen Weilstraße anzukämpfen.
So wird das Carré bewertet
Das Reschop Carré bekommt deutschlandweit eine klassische Durchschnittsbewertung seiner Kunden. Das Verbraucherportal Testberichte.de hat rund 3,4 Millionen Online-Bewertungen zu 600 Shopping-Centern ausgewertet und ein deutschlandweites Ranking erstellt.
4,1 Sterne ist hierbei die durchschnittliche Bewertung für Hattingens Einkaufszentrum – exakt so ist auch die Durchnittsbewertung aller Center. 3912 Bewertungen liegen vor, das Carré liegt auf Platz 392 von 592.
In NRW wurden 93 Einkaufszentren ausgewertet. Auf Platz 4 kommt beispielsweise der Ruhr-Park in Bochum (4,5 Sterne bei 29.411 Bewertungen). Wenig beliebt ist dagegen die Stadtgalerie Velbert, die auf dem letzten Platz 592 im Ranking (3,4 Sterne bei 992 Bewertungen) landet.
In einem anderen Ranking – dem Shopping Center Performance Report (SCPR) – bekommt das Reschop Carré die Durchschnittsnote 2,33 und landet im vorderen Drittel (unter rund 300 Einkaufszentren).
Auch im Reschop Carré ist nicht alles glatt gelaufen. Bereits nach wenigen Tagen sorgte PW Tobacco mit Soft-Air-Waffen und Nachbauten etwa von Walther-Pistolen im Schaufenster für Ärger – wenig später verlässt der Pächter das Carré schon wieder. Auch das Eiscafé Venezia verabschiedete sich unrühmlich, weil es seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist.
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Dennoch steht fest: Die Mieterlage ist im Vergleich mit angrenzenden Einkaufszentren (Stadtgalerien Velbert und Witten) deutlich stabiler. Saller will sie nun weiterentwickeln.