Hattingen. Die Löschdrachen sind Hattingens Kinderfeuerwehr. Sie sind bald ein Jahr im Einsatz und die Nachfrage ist groß. Deshalb gibt es Wartelisten.
Die Löschdrachen sind los. Die Hattinger Kinderfeuerwehr ist bald ein Jahr nach ihrer Gründung ein echter Erfolg. Das Interesse ist so groß, dass es eine Warteliste gibt. Auch die Jugendfeuerwehr ist schwer gefragt.
Für alle Verantwortlichen ist der Start der Kinderfeuerwehr ein großes Projekt mit viel nötiger Vorarbeit: Austausch mit anderen Kinderfeuerwehren und dem Feuerwehrverband NRW, Überlegungen zu eigenen Wünschen und Abstimmung mit dem Landeskonzept, Materialbeschaffung. Und nicht zuletzt bleibt die Frage, wie die Kinder „ihre“ Feuerwehr annehmen würden.
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Das ist schnell geklärt: Es gibt großes Interesse. Die Plätze der 16 Löschdrachen sind in Windeseile belegt und eine Warteliste muss eröffnet werden. Die gibt es auch fast ein Jahr später. Ende des Jahres haben die ersten Löschdrachen die Möglichkeit, in die Jugendfeuerwehr zu wechseln.
Denn in der Kinderfeuerwehr lernen Sechs- bis Zehnjährige die Aufgaben der Retter kennen. Ab zehn Jahren geht es dann bei der Jugend weiter. Derzeit gibt es drei Jugendgruppen und auch dort ist die Nachfrage so groß, dass erste Warteplätze vergeben werden müssen.
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Doch zurück zur Kinderfeuerwehr: Die ist inzwischen zu einer echten Gemeinschaft zusammengewachsen. „Feuerwehr ist nichts, was man alleine macht. Alleine kann man kein Haus löschen, das geht nur in der Gruppe“, unterstreicht Daniela Herkströter, die die Kinderfeuerwehr mit acht Betreuern organisiert. Das haben auch die Löschdrachen gelernt.
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Sie erleben Brandschutzerziehung auf spielerische Art. „Mit Playmobil simulieren wir den Ernstfall“, erklärt Daniela Herkströter. Dann sperren die Nachwuchsfeuerwehrleute am Einsatztisch Straßen, achten auf die Sicherheit und rücken zum Löschen aus. „Wir arbeiten nicht bei jedem Dienst mit den Geräten der Feuerwehr“, sagt die Organisatorin. Oft wird auf Playmobil oder auch Tretautos im Feuerwehrdesign zurückgegriffen. Denn auch viel Bewegung gehört zu den Treffen alle zwei Wochen.
Fortbildung und Geschenke
Für die Anschaffung der umfangreichen Erstausstattung der Kinderfeuerwehr gab es finanzielle Mittel aus dem städtischen Haushalt. Zum letzten Dienst des Jahres bekamen die Nachwuchsfeuerwehrleute Brotdosen mit dem Bild des Löschdrachen „Schorschi“. Die neue Kübelspritze, eine handbetriebene Pumpe, kommt bei künftigen Übungen zum Einsatz.
Die Betreuer der Kinderfeuerwehr sind alle Quereinsteiger. Sie haben sich für das Projekt umfassend fortgebildet - zu den Themen Sport in der Kinderfeuerwehr, Unfallverhütung und Erlebnispädagogik. Im nächsten Jahr nimmt auch ein Teil des Betreuerteams an der Grundausbildung für aktive Einsatzkräfte der Feuerwehr Hattingen teil.
Natürlich durfte der Feuerwehrnachwuchs aber auch die Hauptwache genau unter die Lupe nehmen. Großen Spaß gab es bei der Modenschau mit echter Feuerwehruniform und Atemschutzgerät. Letzteres aber in einer leichten Attrappen-Ausführung für die Jugendfeuerwehr. Körperlich seien die Kleinen auch bei Übungen noch nicht in der Lage, mit einem gut acht bis zehn Kilogramm schweren Schlauch zu hantieren.
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Wichtiger Ausbildungspunkt der Löschdrachen ist das Absetzen eines Notrufs. „Alle Kinder wussten die Notruf-Nummer und den Unterschied zwischen dem Notruf für die Polizei und die Feuerwehr“, freut sich Herkströter. Im Januar lernen die Kinder nun die Grundlagen der ersten Hilfe kennen.
Ein Ausbau der Kinderfeuerwehr ist noch nicht geplant. Denn für das aufwendige Angebot braucht es einerseits genügend Betreuer und andererseits sollen die Kinder die Möglichkeit erhalten, später in die Jugendfeuerwehr zu wechseln. Doch auch deren Plätze sind begrenzt. Deshalb soll das Team der Löschdrachen erst weiter zusammenwachsen und Strukturen sich festigen. Ein Erfolg ist das Projekt schon jetzt.
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