Hattingen. Leuchtende Kinderaugen, begeisterte Eltern: Das Weihnachtsmärchen der Laienspielschar Hattingen-Welper ist eine besondere Tradition. Ein Besuch.
Was für eine Spannung – bei den großen, vor allem aber bei den kleinen Zuschauern: als Gerd Grönebaum, Vorsitzender der Katholischen Laienspielschar Welper, tritt endlich vor den Vorhang aus schwerem, taubenblauem Samt und kündigt die Aufführung des diesjährigen Weihnachtsmärchens „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ in der Gesamtschul-Aula an.
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Jedes Jahr am dritten Adventswochenende führen die kleinen und großen Schauspielerinnen und Schauspieler ein Märchen für Kinder auf – und die sind zahlreich mit ihren Eltern gekommen. Seit nunmehr 55 Jahren gibt es diese schöne Tradition, und für die Erwachsenen gibt es das Jahr über auch noch zwei Lustspiele, die das Ensemble einstudiert, dem die Freude am darstellenden Spiel in jeder Szene deutlich anzumerken war.
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Ganz geheuer ist einigen noch recht kleinen Kindern die Handlung um den geplanten Mord an Schneewittchen, der schönen Stieftochter der Königin, nicht. Andere wiederum sind so begeistert und im Thema, dass sie die Handlung kommentieren. Zu ihnen gehört etwa der sechsjährige Rafael Vogt, der sich mit seinem vierjährigen Bruder Paul immer wieder reckt, um nur ja jedes Detail zu sehen, das sich vor dem mit viel Liebe zum Detail arrangierten Bühnenbild abspielt.
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Rafael, der im Sommer 2024 eingeschult wird, kann schon richtig gut zählen, und so kommentiert er sachkundig, dass doch ein Zwerg fehle, als die lustige Truppe aus dem Bergwerk nach Hause kommt und bemerkt, dass jemand von ihrem Geschirr gegessen hatte. Zwerg „Möpschen“ wird dann aber herbeigerufen und Rafael ist zufrieden.
Geheimnisvoll mutet auch der kunstvoll inszenierte „Sprechende Spiegel“ über der Kaminkonsole an, und die klangvolle „Stimme aus dem Off“, beantwortet der Königin ihre Frage „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land“, die viele der kleinen Gäste mitmurmeln. Auch die Antwort skandieren viele Kinder mit.
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Die böse Königin trägt ein prunkvolles schwarzes Kleid, das ihre Bösartigkeit ebenso symbolisiert, wie ein schwarz funkelndes Krönchen. Farbenprächtig ausstaffierte Ritter, ein in schweren grünen Samt gekleideter Jäger und Prinzessin Schneewittchen, die in goldenen Schühchen über die Bühne trippelt, begeistern die Gäste mit ihren stilvollen Kostümen. „Wir bekommen die Kostüme immer aus einem Kostümverleih in Dortmund“, erläutert die zweite Vorsitzende Monika Kaps, denn hier gebe es tolle und authentische Bühnengarderobe.
„Die Kulissen sind alle handgemacht und werden hier im Lager aufbewahrt“, sagt sie, die zudem in der Pause mit Brezeln und belegten Brötchen für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste mit verantwortlich ist. Weit mehr als 1000 Besucher kommen an den beiden Tagen nach Welper, um die insgesamt vier Vorstellungen zu genießen.
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Seit dem Jahr 1968 führt die Katholische Laienspielschar Hattingen-Welper die Weihnachtsmärchen auf, und das Spiel ist eine Sache von Generationen. Rollen, die heute von Kindern und Jugendlichen übernommen werden, wurden zuvor schon von ihren Eltern und Großeltern gespielt, berichtet Gerd Grönebaum. Deshalb ist es auch schade, dass sein Enkel Max krankheitsbedingt den Frosch nicht geben konnte; diese Rolle hatten bereits Vater und Großvater inne.
>>> Weiter Infos zur Laienspielschar
Wer sich fürs Mitmachen interessiert, findet auf der Internetseite der Laienspielschar (www.kls-welper.de) die Kontaktdaten. Mitmachen dürfen Menschen jeden Alters, die am darstellenden Spiel Freude haben.