Hattingen. Angelika aus Hattingen macht eine Blutegel-Therapie. Weil sie nicht will, dass die Tiere getötet werden, adoptiert und pflegt sie sie seither.

Wie groß und manchmal sonderbar die Liebe zu Tieren sein kann, beweist eine Dame, die beim Altstadtgespräch ihre Geschichte schilderte. Durch ihre Therapie kam sie zu neuen Haustieren.

Angelika ließ sich auf eigenen Wunsch wegen einer Kniearthrose mit Blutegeln behandeln. Fragte aber vorher den Arzt, was denn danach mit den Tieren passiere. „Dass sie dann getötet werden, wenn sie vorher geholfen haben, das wollte ich nicht“, sagt sie.

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Also brachte sie ein Glas mit zur Behandlung und nahm die Egel mit nach Hause. Dort fristen sie jetzt schon seit über zwei Jahren ihr Leben in einem Glas, das mit Steinen und Wasserpflanzen gefüllt ist. „Die Steine brauchen sie zum Häuten. Das ist ganz toll, wenn man sie beobachtet. Die kommunizieren untereinander“, sagt Angelika.

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Einen großen Fehler habe sie aber gemacht, den sie nicht wiederholen werde. Sie habe vor einiger Zeit die Tiere bei sich noch ein zweites Mal angelegt. „Danach habe ich mich schlecht gefühlt und war unglaublich müde. Das sollte man nicht machen“, sagt sie. Dr. Stefanie Eichner, Fachärztin für Allgemeinmedizin in der Blankensteiner Klinik, hatte in ihrem Vortrag auch darauf hingewiesen, dass man Blutegel nur einmal zur Therapie verwenden darf.

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Angelika sorgt nun für ihre Tiere, auch wenn sie sie als lebende Medizin nicht mehr verwendet. „Alle acht Monate lasse ich mir beim Metzger Blut in einen Naturdarm füllen und lege die Egel dort an. Dann können sie sich vollsaugen und haben die nächsten acht Monate wieder Ruhe“, schildert sie die Pflege ihrer speziellen „Haustiere“.

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