Hattingen. Die Elterninitiative fordert Spielplätze für ältere Kinder in Hattingen. Jetzt gibt es einen Erfolg. Und die HWG deutet große Veränderungen an.

Hattingen hat wieder mehr Platz für ältere Kinder. Die Elterninitiative Südstadt hatte mit einem Teil ihrer Forderungen Erfolg. Doch die Kinder wollen mehr.

In der Südstadt gibt es wenige Spielplätze für ältere Kinder und Jugendliche, beklagten Eltern der Initiative im August. Während es für Kinder im Sandkastenalter viele Angebote gebe, sei das bestehende Angebot an Spielplätzen und offenen Sportanlagen „ein Grauen“ – und das nicht allein in der Südstadt, sonder generell zentrumsnah.

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Nach dem Protest der Eltern und dem WAZ-Bericht gibt es für die Jugendlichen nun einen Lichtblick: Die Hattinger Wohnungsgenossenschaft (HWG), der ein Großteil der Südstadt-Häuser gehört, hat gehandelt und den Bolzplatz an der Goethestraße saniert. Hier dribbelt jetzt der neunjährige Henry gekonnt seine Freunde aus und versenkt den Ball mit einem satten Schuss im nagelneuen Tor – und das im strömenden Regen. Vor ein paar Wochen wäre das eine schlammige Angelegenheit geworden. Der Platz sei in einem schlechten Zustand gewesen, versichert Henry. „Hier war einfach nur Erde. Wenn es geregnet hat, war es matschig.“

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Das hat nun ein Ende. Grün schimmernde „Holzhackschnitzel“ – eine Art weicher Rindenmulch – sorgen für Festigkeit. Wenn hier ein Kind stürzt, dann habe es nicht sofort einen Holzspan im Knie, das Material federe einfach nur ab, versichert Arne Giersz-Okoniewski, Quartiersleiter der HWG. Neben dem Bodenbelag hat die HWG die alten rostigen Tore erneuert und eine Bank samt Mülleimer aufgestellt. Auch die massiven Bodenwellen, verursacht durch Baumwurzeln, gehören nun der Vergangenheit an.

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Der Bolzplatz an der Goethestraße in Hattingen wurde saniert – ein Erfolg für die Elterninitiative Südstadt.
Der Bolzplatz an der Goethestraße in Hattingen wurde saniert – ein Erfolg für die Elterninitiative Südstadt. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

„Mein Mann hat hier öfter gespielt und der meinte, es sei hier gefährlich. Wenn man rennt, auf den Ball fokussiert ist und stolpert, kann man sich wirklich verletzen“, erinnert sich Lucy Murawski. Daraufhin habe sie sich an die HWG gewandt – mit Erfolg. Jetzt kann an der Goethestraße wieder nach Herzenslust gekickt werden – und das sicher. „Wir sind froh, dass es stückchenweise vorangeht und dass die Kinder sich hier auf vernünftigen Bolzplätzen bewegen können.“

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Weitere Spielmöglichkeiten

Auf dem Spielplatz Schlangenbusch in Holthausen gibt es eine Seilbahn für besonders mutige Kinder. Die Tischtennisplatte vor Ort wurde erst vor Kurzem erneuert.

Der Bolzplatz an der Grünstraße ist jetzt unter der Woche von 8 bis 20 Uhr geöffnet und neuerdings darf hier auch am Wochenende gekickt werden.

Als nächste Aktion kann sich Murawski durchaus einen Basketballkorb am Spielfeldrand vorstellen. Auch die zehnjährige Hannah würde sich darüber freuen, dabei spielt sie gar kein Basketball. Aber: „Es ist immer noch besser als Fußball.“ Für ihren Bruder Henry, der im Fußballverein spielt, ist hier hingegen fast alles vorhanden. Wie man den Platz noch verbessern kann? Natürlich mit Kunstrasen.

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Für die Stadt Hattingen und die HWG gibt es also aus Sicht der Anwohner noch einiges zu tun. „Wir sind gerade dabei, das Angebot auf unseren Spielplätzen zu überdenken und zu überarbeiten“, verrät Quartiersleiter Arne Giersz-Okoniewski. Weiter möchte er sich nicht in die Karten schauen lassen, denn das neue Konzept stehe noch nicht zu 100 Prozent. „Es werden viele schöne Sachen passieren in den nächsten Jahren, aber nichts, was wir jetzt schon verraten wollen.“