Hattingen. Hacker haben die Südwestfalen-IT angegriffen. Der Dienstleister ist weitgehend offline. Das bedeutet auch Einschränkungen für Bürger in Hattingen.
Eine Cyber-Attacke auf einen externen IT-Dienstleister hat Teile der Webseiten der Kreisverwaltung und der Stadt Hattingen lahmgelegt. Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet das Einschränkungen.
Wie Lisa Radtke, Pressesprecherin des Ennepe-Ruhr-Kreises auf WAZ-Nachfrage mitteilt, habe der Hacker-Angriff die Südwestfalen-IT getroffen, mit dem Dienstleister arbeitet der EN-Kreis seit mehr als 20 Jahren zusammen. Infolge der Cyber-Attacke seien die interaktiven Formulare und das digitale Serviceportal auf der Webseite der Kreisverwaltung (www.enkreis.de) derzeit nicht erreichbar.
Vollmacht online ausfüllen ist aktuell nicht möglich
Bürgerinnen und Bürger könnten derzeit zum Beispiel nicht zugreifen auf Online-Formulare wie Tierschutzanzeigen, Abfallerzeugernummern, Bafög- und Liegenschaftskataster-Formulare. Auch eine Vollmacht online auszufüllen sei aktuell nicht möglich.
Wie lange die Störung anhalten wird, sei derzeit nicht absehbar, so Radtke. Zur Sicherheit habe Südwestfalen-IT „alle Leitungen nach außen gekappt“. Unter der Rufnummer des IT-Dienstleisters heißt es: „Aktuell kommt es aufgrund einer Cyberattacke im kompletten Netz der SIT zu Störungen. Wir haben alle ausgehenden Verbindungen geblockt. Wir arbeiten bereits mit Hochdruck an diesem Problem.“
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Die Abrufbarkeit von Online-Formularen auf der Kreisseite, die über andere Server – zum Beispiel der Bundesfinanzverwaltung – laufen, seien von dem Hacker-Angriff nicht beeinträchtigt, betont Radtke. Und auch Kfz-Angelegenheiten wie Neuzulassung, Umschreibung, Wiederzulassung könnten Bürger über den i-Kfz Antrag nach wie vor tätigen – dieser laufe über „Regio IT“ Online-Service.
Kreissprecherin sagt: „Sind wohl noch glimpflich davongekommen“
„Wir sind im Vergleich zu anderen Kommunen und Kreisen insgesamt wohl noch glimpflich davongekommen“, sagt Lisa Radtke. So sei die Kreisverwaltung des EN-selbst vom Hacking-Angriff nicht betroffen. Und die Beschäftigten seien „weiterhin erreichbar“. Per Mail, Telefon könnten Anliegen auch weiterhin bearbeitet werden – „wenngleich das auch nicht für jeden Bürger der komfortabelste und schnellste Weg ist“.
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Unterdessen teilt Hattingens Stadtsprecherin Susanne Wegemann auf WAZ-Nachfrage mit, auch das digitale Serviceportal www.hattingen.de sei „derzeit nicht erreichbar“. Auf diesem seien zahlreiche PDF-Formulare hinterlegt. „Viele dieser Formulare finden sich aber auch auf der Homepage der Stadt in den jeweiligen Fachbereichen – zum Beispiel ein Antrag auf Wohngeld oder zur Hundeanmeldung.“
Sollte ein Formular dort aber einmal nicht zu finden sein, bittet die Stadt, sich in dringenden Fällen per Mail an den Fachbereich zu wenden. „Dann kann das Formular verschickt oder geklärt werden, welche andere Möglichkeiten es bis zur Lösung des IT-Problems gibt.“ Die Suchfunktion auf der Startseite helfe, Unterlagen oder Ansprechpartner zu finden.
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Über das Serviceportal sei auch der Mängelmelder auf der städtischen Internetseite verknüpft. Mängel könnten Bürger zurzeit daher nur telefonisch (02324-204-3030) oder per Mail aninfo@hattingen.de mitteilen.
Einschränkungen auch im Bereich des Standesamtes
Über das Serviceportal hinaus gibt es bei der Stadt aufgrund der Störung zum IT-Dienstleister Einschränkungen unter anderem auch im Bereich des Standesamtes. Verbindliche Anmeldungen zur Eheschließung seien daher zurzeit ebenso nicht möglich wie Beurkundungen, Abschriften von Urkunden sowie Namensänderungen, so Wegemann. Das Standesamt sei aber weiterhin sowohl telefonisch (02324-204-4041 bis -4044) als auch per E-Mail zu erreichen:standesamt@hattingen.de.
Man sei von den Problemen beim IT-Dienstleister Südwestfalen-IT überrascht worden, erklärt Susanne Wegemann. Und: Grundsätzlich sei IT-Sicherheit bei der Stadt selbst dabei ein „Thema mit höchster Priorität“.
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