Hattingen. Ein Mann aus Hattingen lernt auf einer Erotikplattform eine 16-Jährige kennen. Die zeigt ihn wegen Missbrauchs an. Vor Gericht erscheint sie nie.
Ein weiterer Versuch, der Wahrheit vor Gericht näher zu kommen, scheiterte einmal mehr. Zum dritten Mal in Folge war die Hauptzeugin trotz Vorladung einfach nicht am Amtsgericht erschienen. Bei dieser dritten Verhandlungsrunde sollte die Zeugin sogar polizeilich vorgeführt werden. Aber nicht einmal das klappte.
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Richter Johannes Kimmeskamp verlas die Stellungnahme der Polizei. Weil die Vorwürfe der Zeugin schwer wiegen, immerhin wirft sie dem Angeklagten versuchten sexuellen Missbrauch Minderjähriger vor, geht es nun in einen vierten Verhandlungstag für alle Beteiligten.
Bilder auf Erotikportal
Ziel aller ist die Aufklärung von versuchtem sexuellen Missbrauch von Jugendlichen. Wie berichtet, hatte eine damals 16-Jährige Nacktbilder von sich auf einem einschlägigen Erotikportal hochgeladen, das ausweislich nicht für Personen unter 18 Jahren freigegeben ist. Ein 29-Jähriger, der in einer festen Partnerschaft lebte, hatte Kontakt aufgenommen, woraus sich eine Beziehung entwickelte. Schließlich zeigte das Mädchen ihn an.
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Bei der zweiten Verhandlung verfügte der Richter, dass die junge Frau am nunmehr dritten Verhandlungstag polizeilich vorgeführt wird. Aber auch das scheiterte. Die Beamten versuchten, die Hauptzeugin bei deren Mutter festzunehmen. Sie sei nicht bei ihr, sondern bei ihrem Freund, sagte die Mutter und bekam ihre Tochter ans Telefon. Als dann aber eine Polizistin das Gespräch übernahm, legte die Tochter einfach auf.
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Auch der Versuch, die Zeugin bei ihrem Freund festzunehmen, scheiterte. Die beiden öffneten einfach nicht die Türe. Ein vierter Termin ist jetzt für Anfang nächsten Jahres angesetzt. Bis dahin hofft man, der 16-Jährigen habhaft zu werden.
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