Hattingen. Das große Mercedes-Treffen „Schöne Sterne“ fand zum 13. Mal auf Hattingens Hütte statt. Wie es lief, was zu sehen war, wer sich besonders freute.
Die schönen Sterne strahlen wieder auf der Hütte. Aber einer strahlt ganz besonders: Stefan Hilbrich. Bei einer Aktion zum 75-jährigen Bestehen der WAZ hat er zwei der 20 Freikarten gewonnen und darf seinen Wagen im Sonnenschein präsentieren. Die freie Eintrittskarte war für ihn die Zündung, um seinen 250CE8 wieder einmal aufzupolieren und auf der Hütte bewundern zu lassen. „Ich hab mich so riesig gefreut“, sagt der 69-Jährige Kfz-Meister aus Sprockhövel, dessen beruflicher Stern mit dem Mercedes-Fabrikat aufging.
1953 geboren, setzte er schon als junger Mann auf die Nobel-Marke. Er lernte Kfz-Mechaniker in einer Wuppertaler Werkstatt, kannte sich mit Lkw und Pkw gleichermaßen aus. 1983 bestand er die Meisterprüfung, Jahrzehnte war er Angestellter bei der Marke mit dem Stern. Dann entschied er sich, dem Angestellten-Dasein den Rücken zu kehren und machte sich in Wuppertal selbstständig. „Jetzt hängen zwei Meisterbriefe an der Wand – einer von mir und der andere von meinem Sohn“, sagt er stolz.
Zu seinem Oldie-Schätzchen kam Stefan Hilbrich durch eine verrückte Idee seines Freundes
Zu seinem Oldie-Schätzchen kam er 1987/88 durch eine völlig verrückte Idee seines Freundes. „Er sagte zu mir, ich soll mir doch dieses 250CE/8 Coupé kaufen, der würde sicher ein toller Oldie.“
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Stefan Hilbrich aber entgegnete fast prophetisch, dann wäre der Spritpreis wahrscheinlich extrem hoch. Und er müsse Benzin in der Apotheke kaufen wie einst Berta Benz, die Ehefrau des legendären Autobauers. Das Coupé, das bis 1976 gebaut wurde, schaffte er sich trotzdem an, obwohl er pflegeintensiv ist. „Das Blech rostet nämlich, selbst wenn der Wagen in der Garage steht“, sagt er. Und viel Geld verbuddeln kann man in einem solchen Gefährt, das locker 13 Liter Benzin pro 100 Kilometer verbraucht, auch. „Mal sind neue Fußmatten fällig, dann braucht er einen Ölwechsel oder neue Reifen.“
Der 69-Jährige liebt seinen Wagen trotzdem, obwohl es immer mehr Oldtimer dieser Strich-Acht-Serie gibt. „Im Jahr 2013 waren es 65.000, 2023 sind es schon 130.000“, sagt er. Das alles tut nichts zur Sache. Bei den schönen Sternen strahlt das Auto so wie sein Besitzer.
Von Technik bis T-Shirt war die Spanne sehr breit
18 Nationen sind angereist, sagt Organisator Thomas Frankenstein. Die Mercedes-Fans kamen unter anderem aus Saudi-Arabien, Japan, Frankreich, Belgien, Norwegen, Malaysia, Schweden, Litauen, Türkei, Holland und Ungarn, um ihre Ikonen zur Schau zu stellen und beurteilen zu lassen. Viele Aussteller boten wieder rund um die Kult-Wagen Waren an. Von Technik bis T-Shirt war die Spanne sehr breit.
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„Wir freuen uns riesig, dass das Wetter so passend ist und dass Tausende von Menschen wieder den Weg zu uns gefunden haben“, schwärmt Frankenstein. „Zum 13. Mal führen wir diese Veranstaltung jetzt durch und sie hat immer wieder eine magische Anziehungskraft.“
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In der Tat kann man wirklich „heiße Schlitten“ bewundern. In knalligem Orange, in Blau mit roten Felgen und gelben Lampen oder in sattem Frosch-Grün. Alle so gepflegt, dass man es kaum wagt, sich auf mehr als einen halben Meter zu nähern. Natürlich passen auch die Besitzer auf ihre Schätzchen auf wie die Wachhunde.
Eine Besichtigung der wundervollen Wagen lohnt sich immer
Eine Besichtigung der wundervollen Wagen lohnt sich auch immer für die, die nicht selbst stolze Besitzer sind. An der Frontscheibe eines goldenen Schmuckstücks klemmt ein Schild mit der Aufschrift: „Junger Mann zum Mitreisen gesucht“.
Das ist doch mal eine Einladung, um sich die Zeit bis zur nächsten Veranstaltung in historischer Hütten-Kulisse zu vertreiben.