Hattingen. Schock an der Tankstelle: Die Spritpreise sind zuletzt auch in Hattingen extrem in die Höhe geschnellt. So reagieren die Kunden darauf.
Klaus Howereit stöhnt. „Was man sich für eine Tankfüllung alles kaufen könnte“, sagt er und lacht dann – wenn auch ein wenig verzweifelt. 1,92 Euro kostet der Liter Super an diesem Morgen bei der Shell an der Nierenhofer Straße. „Es hilft ja alles nichts, man muss ja von A nach B kommen.“
Wer dachte, die Energiepreiskrise liege bereits hinter uns, sieht sich aktuell getäuscht. Denn die Preise an den Tankstellen sind in den vergangen Tagen wieder deutlich um 20 Cent und mehr in die Höhe geklettert. So reagieren die Hattingerinnen und Hattinger.
Wenig tanken an Hattinger Tankstellen, aber dann wann nötig
Überrascht über die Teuerung zeigt sich auch eine 30-jährige Mama von zwei Kindern. Der Tank ist leer, ohne auf die Preise zu achten, hat sie die Tanksäule angesteuert. „Ich fahre nicht so viel, daher kommen wir klar. Aber wenn es so teuer ist, tanke ich eben nur für 15 Euro“.
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Jakobus Fröhlich ist als „einfacher Rentner“, wie er sich nennt, stark betroffen. „Ich tanke dann immer nur für 30 oder 40 Euro und immer nur dann, wenn der Tank auch leer ist“. Dass die ohnehin schon hohen Spritpreise nun so nach oben geschnellt sind, dafür hat er kein Verständnis: „Das ist eine Sauerei. Die Konzerne ziehen sich die Milliarden rein und wir sollen bluten.“ Die Preise, so ist er sich sicher: „beruhen auf reiner Spekulation, das hat mit Rohstoffmangel nichts zu tun.
Mit Erdgas rund um die Uhr günstig in Hattingen tanken
Gut Lachen hat indes Olaf Gebert. Er fährt schon seit vielen Jahren ein Erdgasauto. „Der Tank war nun so leer, dass ich auf Benzin umgestellt habe. Für 27 Euro habe ich nun vollgetankt.“ 500 bis 550 Kilometer weit komme er mit einer Füllung. Er sagt: „Es ist egal, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit ich tanke. Wenn ich dann sehe, dass der Preis montagmorgens 20 Cent teuer ist als dienstagabends, ist das schön völlig bekloppt.“
Mit wenig Begeisterung tankt auch Ralf Jörges, der als selbstständiger Handwerker auf sein Auto angewiesen ist. „Ich tanke, wenn ich muss“, doch eine Erklärung, weshalb die Spritpreise innerhalb weniger Tage auf fast zwei Euro geklettert sind, findet er auch nicht. „Die Mehrkosten muss ich dann auf meine Kunden umlegen und das ist ja nicht nur der Diesel, sondern auch das Material.“ Bei 90 Euro zieht er den Zapfhahn aus dem Tank. „Das waren gerade mal 50 Liter, bei 80 ist das Auto erst voll“.
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Für eine Pendlerin, die beruflich täglich nach Gelsenkirchen muss, sind die Spritpreise an der Tankstelle auch „reine Willkür“. Aber „in Apps zu schauen, wann es wo am günstigsten ist und dann extra noch einmal loszufahren“, das kommt für sie nicht in Frage. „Dennoch frage ich mich, woher es kommt, dass die Preise jetzt wieder so hoch sind. Wahrscheinlich werden sie nun auch gar nicht mehr fallen“, vermutet sie.
Tankstellenbetreiber spüren Zurückhaltung in Hattingen
Auch die Tankstellenbetreiber spüren die Zurückhaltung der Kunden. Doppelt schwer hat es derzeit das Tramin-Tankcenter an der Kohlenstraße. „Wir haben hier durch die Baustelle ja kaum Durchgangsverkehr. Zu uns kommen derzeit entweder die Anwohner oder Menschen, die sich aus Versehen hierher verirrt haben“, so Leiterin Jana Martens. Doch sie weiß: „Nachmittags und abends ist am meisten los, wenn die Preise etwas sinken.“
Morgens „tanken die Leute oft nur ein paar Liter, damit sie weiter kommen.“ Die Spritpreise ändern sich ständig und werden automatisch angepasst. Und wenn sich die Preise während des Tankens am Anzeigemasten verändern, muss keiner die Sorge haben, den höheren Preis zahlen zu müssen. „Der ändert sich an der Tanksäule erst, wenn sie frei ist“, erklärt Martens.
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