Hattingen. Es war die erste Großveranstaltung in Hattingen seit Beginn der Corona-Pandemie: das Mercedes-Festival „Schöne Sterne“ auf der Hütte. So lief es.

Die „Schönen Sterne“ wurden am Wochenende rund um die Henrichshütte ganz schön nass. Doch das tat der Begeisterung der Besucher über die vielen Mercedes-Modelle und die Geschichten ihrer Fahrer keinen Abbruch. Fast 5000 Menschen besuchten das beliebte Ausnahmefestival trotz des sehr wechselhaften und meist ungemütlichen Wetters. Es war die erste Großveranstaltung in Hattingen seit Beginn der Corona-Pandemie.

Zuschauer sehr vorsichtig und rücksichtsvoll

Veranstalter Thomas Ebeling zeigte sich begeistert über das Verhalten der Besucher und der Sicherheitskräfte. „Es hat alles wirklich sehr gut funktioniert“, sagte Ebeling. „Die Zuschauer waren sehr diszipliniert und haben sich selbst an der Bühne an die vorgeschrieben Abstände gehalten. Sie waren sehr vorsichtig und rücksichtsvoll. Das hat mir auch das hervorragende Sicherheitspersonal bestätigt.“

Zwölfte Auflage in Sicht

Der Ansturm auf das Hüttengelände war groß. Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser ließ es sich dabei nicht nehmen, sich mit ein paar Grußworten an das interessierte Publikum zu wenden.Auch im kommenden Jahr wollen die Veranstalter der „Schönen Sterne“ mit einer zwölften Auflage des Festivals wieder nach Hattingen kommen. „Wir arbeiten schon an einem neuen Konzept und haben richtig gute Ideen für das nächste Jahr“, erklärt Festival-Veranstalter Thomas Ebeling. „Ich bin mir sicher, dass wir wiederkommen werden.“

Ein rot-weißer Setra-Reisebus (im Hintergrund) aus dem Jahre 1959 –  mit 38 Sitzen und 38 Aschenbechern ausgestattet – sorgte beim Mercedes-Festival für Aufsehen.
Ein rot-weißer Setra-Reisebus (im Hintergrund) aus dem Jahre 1959 – mit 38 Sitzen und 38 Aschenbechern ausgestattet – sorgte beim Mercedes-Festival für Aufsehen. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Menschen mit Masken sah man zwar meist nur bei den Besuchern, die sich unter den Pavillons der verschiedenen Aussteller informieren und beraten ließen oder sich an den unterschiedlichen Getränke- und Imbissständen anstellten, doch auf dem weitläufigen Hüttengelände war ein dauerndes Tragen des Nasen- und Mundschutzes auch nicht nötig.

Setra-Reisebus aus dem Jahre 1959 fuhr vor

Abseits der Corona-Auflagen standen selbstverständlich die „Schönen Sterne“ im Mittelpunkt – und diese fuhren reihenweise ins Rampenlicht der Bühne. Viele glänzende Augen sahen etwa am Samstagnachmittag, wie ein rot-weißer Setra-Reisebus aus dem Jahre 1959 auf dem roten Teppich vorfuhr. Der mit 38 Sitzen und 38 Aschenbechern ausgestattete Bus sorgte für Aufsehen und auch für Aufhorchen, denn Musik schallte aus dem Unterboden des Fahrzeugs. Um diesen Setra (steht kurz für: Selbsttragendekarosse) fahren zu können, braucht es schon eine gewisse Kraft, denn eine Servolenkung hat der Daimler-Bus nicht. 1951 rollte der erste Reisebus dieser Art über die deutschen Straßen, noch heute zieht der rot-weiße Gefährt mit Panoramadach viele Blicke auf sich.

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Doch der Setrabus war nur einer von vielen Höhepunkten. Es gab viele interessanten Geschichten von Menschen aus aller Welt zu hören, die an diesem Wochenende zur Henrichshütte strömten. Ein internationaler Mercedes-Fanclub nutzte das Festival als Startschuss für eine zweiwöchige Europareise mit Zwischenstopps in Sizilien, Spanien und Portugal. Ein anderer Liebhaber erzählte von seiner Geschichte, wie er seinen Oldtimer einem alten Ehepaar abkaufte und versprach, den Wagen in Ehren zu halten. „Da waren viel Überredungskunst und viele Stunden bei Kaffee und Kuchen nötig. Aber in diesen Wagen war ich sofort schock-verliebt“, sagte der 35-jährige Essener. Das Versprechen löse er selbstverständlich ein.

Glänzende Aussichten: ein blitzeblank geputzter Mercedes.
Glänzende Aussichten: ein blitzeblank geputzter Mercedes. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

TV-Kamerateam aus Japan war vor Ort

Schrauber, Tüftler und Hobbytuner stellten auf der Bühne fortlaufend ihre Lieblinge vor und durften ausführlich über sie erzählen, in diesen Momenten funkelten nicht nur die Sterne auf den Kühlerhauben der Autos. Diese Bilder fingen viele Handy- und Digitalkameras ein. Aber auch ein TV-Kamerateam des einzigen Öffentlichen-Rechtlichen Senders Japan war vor Ort, um einen Beitrag über die „Schönen Sterne“ zu drehen. Und dieses Team und die etwa 5000 Zuschauer bekamen so einiges zu sehen.

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„Ich bin wirklich begeistert“, sagt Veranstalter Thomas Ebeling. „Meine Erwartungen wurden definitiv übertroffen.“

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