Hattingen / Witten / EN-Kreis. Alarmierend: Die Feuerwehr-Leitstelle des EN-Kreises konnte im Jahr 2019 Tausende Notrufe nicht angenommen werden. Jetzt reagiert die Politik.
Die Leitstelle der Feuerwehr für den EN-Kreis arbeitet seit Jahren am Limit. Neben der großen Hoffnung, dass das Gefahrenabwehrzentrum, in das die Schnittstelle der Menschenrettung einmal umziehen soll, tatsächlich bald gebaut wird, soll vor allem eine Aufstockung des Personals für Entlastung und mehr Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Denn: Tausende Notrufe pro Jahr können von den Männern und Frauen an der Leitstelle nicht angenommen werden. Die Politik hat jetzt mehr Personal beschlossen.
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16,6 Prozent mehr Anrufe in 16,6 Prozent weniger Zeit
Vom 1. September 2014 bis zum 31. August des folgenden Jahres gingen 164.446 Anrufe bei der Kreisleitstelle ein. Die nächste Erhebung fand im Jahr 2019 statt, konnte wegen eines Technikwechsels aber nur zehn Monate abdecken. Während dieser Zeit liefen 191.819 in der Leitstelle auf. Für die Statistiker: In 16,6 Prozent weniger Zeit liefen 16,6 Prozent mehr Anrufe auf!
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Die Kreisverwaltung rechnet weiter und kommt zu dem Schluss: „Es handelt sich um eine kumulierte Steigerung des Anrufaufkommens von 2014 auf 2019 um 40 Prozent. Diese Tendenz hält weiter an.“
15.113 Anrufe konnten nicht bearbeitet werden – davon 6254 Notrufe
Exakt 15.113 Anrufe konnten nicht bearbeitet werden, weil die Männer und Frauen anderweitig telefonierten. Alarmierend: Darunter waren 6254 Notrufe über die „112“. Auch wenn die Kreisverwaltung bekannt gibt, dass etwa 45 Prozent der nicht angenommenen Gespräche nach dem ersten Klingeln beendet waren, so dass die Leitstellenmitarbeiter gar keine Chance hatten, diese entgegenzunehmen, bleiben Tausende Notrufe übrig, die binnen dieser zehn Monate gar nicht erst bearbeitet wurden.
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Damit es gar nicht erst zu einer Katastrophe kommt, hat der Kreistag einstimmig dafür votiert, das Personal aufzustocken. Sieben Vollzeitstellen sollen geschaffen werden. Davon entfallen sechs auf die Disposition – das ist exakt der Dienst, in dem auch die Notrufe entgegengenommen und die Einsätze koordiniert werden. Eine Stelle entfällt auf das Qualitätsmanagement inklusive einer stellvertretenden Leitung der Abteilung.
Stellen der Leitstelle zu 70 Prozent von Krankenkassen refinanziert
„Die Stellen der Leitstelle werden zu 70 Prozent von den Krankenkassen refinanziert“, teilt Landrat Olaf Schade mit. Das heißt für den Kreishaushalt in absoluten Zahlen, dass die sieben „Vollzeitäquivalente“, wie die Stellen im offiziellen Verwaltungsdeutsch heißen, jährlich mit etwa 138.000 Euro zu Buche schlagen. Ebenso macht der Landrat klar: „Die neuen Stellen – und auch ausreichend Reserve für weitere eventuell in der Zukunft notwendig werdende Besetzungen – werden bei der Planung des Gefahrenabwehrzentrums berücksichtigt.“
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