Hattingen. Die Feuerwehr Hattingen musste den Leinpfad für einen Einsatz sperren. Das sorgt bei Radfahrern für großen Unmut. Einsatzkräfte werden beleidigt.

Aufregung am Leinpfad: Weil es drohte, dass Äste auf den bei diesem Wetter von vielen Menschen genutzten Weg an der Ruhr stürzen, sperrte die Feuerwehr Hattingen die Strecke ab. Die Gefahr sollte gebannt und beseitigt werden. Doch statt Dank gab es von Radfahrern Beleidigungen für die Einsatzkräfte.

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In einem Beitrag für das soziale Netzwerk Instagram, den die Feuerwehr Hattingen am Sonntag kurzzeitig online stellte, wurde der Unmut der Einsatzkräfte über rücksichtsloses Verhalten einiger Passanten deutlich. Auch über verbale Attacken berichten sie. Schnell gab es reichlich Unterstützung aus dem Netz.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Hattingen werden verbal beleidigt

Tomas Stanke, Leiter der Feuerwehr, bestätigt den Vorfall: Am Sonntagvormittag wurde die Feuerwehr an den Hattinger Leinpfad gerufen. Angler meldeten, dass mehrere Äste von einem Baum abzubrechen und auf die Strecke zu stürzen drohten.

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Die Einsatzkräfte rückten aus und sperrten für die Dauer der Arbeiten zur Sicherheit der Passanten den Weg. Trotz der Sicherheitsabsperrung hat sich etwa die Hälfte aller Radfahrer Zugang verschafft. Doch damit nicht genug.

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„Es gab dann auch verbale Beschimpfungen und beleidigende Handzeichen gegen unsere Einsatzkräfte.“ So steht es im Einsatzbericht. Konkrete Schilderungen will sich der Feuerwehrleiter dann von den betroffenen Feuerwehrmitarbeitenden anhören, wenn sie wieder im Dienst sind. Stanke betont aber, dass solche Fälle in Hattingen eher selten seien. „Aber auf dem Leinpfad sind ja viele Menschen unterwegs, woher sie kamen, das können wir nicht nachvollziehen.“

Gesperrt war der Leinwand für Fußgänger und Radfahrer von der Feuerwehr in Hattingen (Symbolbild).
Gesperrt war der Leinwand für Fußgänger und Radfahrer von der Feuerwehr in Hattingen (Symbolbild). © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Gewalt an Einsatzkräften in Hattingen wird gemeldet

Dennoch gibt es bei der Feuerwehr Hattingen ein Meldesystem, in dem auch dieser Fall aktenkundig wird. „Am Ende des Jahres möchten wir damit eine Erkenntnis gewinnen, wie stark die Gewalt, und dazu gehört auch die verbale, gegen unsere Einsatzkräfte ist.“

Und auch Stanke möchte es da nicht einfach auf sich beruhen lassen: „Verbale Beleidigungen können für die Feuerwehrmänner und -frauen belastend sein. Dabei muss man sich ja mal vorstellen, sie wollen retten – und Menschen meckern“. Solche Einsätze werden im Team intensiv nachbesprochen, „und wir bieten auch eine psychosoziale Unterstützung an“. Auch wenn dem Betroffenen erst später auffällt, dass die Situation belastend ist. „Die Männer und Frauen stehen in ihrem Dienst immerhin oft unter Zeitdruck und Adrenalin.“

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Der Leiter der Feuerwehr sagt: „Die Gesellschaft hat ein Recht dazu, zu erfahren, was da passiert. Zum Glück haben die meisten immer noch Verständnis für unsere Feuerwehreinsätze.“

Ihn selbst hat der Fall sehr erschreckt. Er betont: „Ich verurteile das auch“. Daher appelliert er weiter an die Hattinger: „Lassen Sie die Feuerwehr machen. Wenn wir etwas absperren, dann nur, weil wir möchten, dass keiner zu Schaden kommt. Das machen wir nicht, weil wir Spaß daran haben.“