Hattingen. Kult ist die Fleischerei Radtke in Hattingen. Doch nun kündigen die inzwischen über 80-jährigen Gründer das Aus des Betriebs an. Die Hintergründe.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert gibt es die Fleischerei Radtke in Hattingen-Blankenstein, seit dem Jahr 2000 zudem eine Filiale in Welper. Doch nun naht das Ende des Betriebes von Eva und Heinz-Günter Radtke, die Menschen mit ihren Fleisch- und Wurstwaren glücklich machen. Aus Altersgründen schließen sie ihre Metzgereien auf der Haupt- und der Thingstraße.

Um ihr Geschäft zu erhalten, erweiterten die Radtkes mit der Zeit das Portfolio

Am 27. Januar 1971 nahmen die Radtkes den Betrieb in ihrer Metzgerei in Blankenstein auf, mit der großen Pfingstkirmes im Hattinger Ortsteil in jenem Jahr, auf der sie Würstchen, Frikadellen und Mettbrötchen anboten, wurden sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Sehr lange florierte das Geschäft danach, wurde zuletzt aber deutlich schwieriger, verriet Eva Radke vor ein paar Jahren. Um ihr Geschäft zu erhalten, erweiterten die Radtkes daher mit der Zeit das Portfolio: So bieten sie inzwischen auf Vorbestellung komplette Mittagsgerichte an, und auch mit ihrem Partyservice haben sie sich längst einen Namen gemacht.

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Doch in Kürze nun ist mit all’ diesem Schluss: Heinz-Günter Radtke (82) und seine Frau Eva (83) schließen ihre Geschäfte zum 31. August. Die Arbeit, sagt ihre Tochter, Nicola Pongracz (55), sei für ihre Eltern inzwischen einfach zu viel. Und Verstärkung sei nicht zu bekommen.

So hätten ihre Eltern schon seit zweieinhalb Jahren vergeblich nach einer Fleischereifachverkäuferin oder einem Fleischereifachverkäufer für den Laden in Blankenstein gesucht, damit ihre Mutter nicht jeden Tag nonstop zu den Öffnungszeiten hinter der Theke stehen muss. Auch sie selbst, eine gelernte Fleischermeisterin, könne den Betrieb so nicht stemmen, sie wechsele in eine Fleischerei in einem Nachbarort. Zwei Angestellte im Laden in Welper orientierten sich ebenfalls neu, eine dritte Kraft dort geht mit 73 nun in Rente.