Hattingen. Die Reschop-Kreuzung in Hattingen soll sicherer werden. Für den Verkehrsfluss hat der Umbau des Verkehrsknotenpunktes allerdings Folgen.
Die Reschop-Kreuzung soll sicherer werden. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Der Umbau wird wohl dauerhaft zu mehr und zu längeren Staus führen.
Dass die verkehrsreichste Kreuzung im Ennepe-Ruhr-Kreis sicherer werden soll, hat die WAZ bereits vor vier Jahren geschrieben. Damals hat der Landesbetrieb Straßen NRW den Umbau allerdings noch skeptisch gesehen. „Inzwischen gibt es aber die übereinstimmende Meinung, dass dort etwas passieren muss“, sagt Baudezernent Jens Hendrix. Von zügiger Umsetzung ist indes immer noch nicht die Rede. Die Stadt rechnet mit einer Realisierung der Maßnahmen nicht vor dem Jahr 2026.
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Profitieren sollen von der neuen Verkehrsführung vor allem die Radfahrer. In Nord-Süd-Richtung, also zwischen Nierenhofer Straße und August-Bebel-Straße, soll der Kreuzungsbereich Radschutzstreifen bekommen. Gleichzeitig werden die Ampelphasen angepasst. „Radfahrer und vor allem Fußgänger brauchen für den Weg über die Kreuzung länger. Das wird jetzt noch mehr berücksichtigt“, sagt der Baudezernent.
Bei einem Unfall im Mai gab es zwei Verletzte
Als Unfallschwerpunkt gilt die Reschop-Kreuzung bei der Polizei zwar nicht. Und doch kommt es immer wieder zu Zusammenstößen. Zuletzt sind Mitte Mai zwei Personenwagen in der Kreuzungsmitte zusammengekracht. Es gab zwei Verletzte.
Dass die Leistungsfähigkeit dieser für Hattingen so wichtigen Kreuzung durch die Maßnahmen sinkt, steht für Jens Hendrix außer Frage. Der Verkehr werde langsamer fließen als bisher.
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Für einen Bereich gilt das ganz besonders. Die Rechtsabbiegespur von der Martin-Luther-Straße in die Nierenhofer Straße wird eine eigene Ampel bekommen. Damit wird der aus Bochum kommende Verkehr in die Nierenhofer Straße deutlich langsamer abfließen als bisher.
Beinahe mit einer Straßenbahn kollidiert
Auch diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme hat die Stadt Hattingen bereits vor Jahren angekündigt. 2018 reagierte sie damit auf immer wiederkehrende Meldungen von Autofahrern, die von „feindlichem Grün“ an der Stelle berichteten. Sie alle gaben an, nach dem Umspringen der Ampel von Rot auf Grün angefahren und beim Abbiegen beinahe mit einer Straßenbahn kollidiert zu sein.
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Stadt Hattingen und Straßen NRW haben stets betont, eine Gefährdung des Verkehrs durch „feindliches Grün“ sei technisch nicht möglich. Nach einem Beinahe-Unfall 2017 hatte eine Auswertung der Anlagedaten gezeigt, dass die Ampelschaltung nicht für die Vorfälle verantwortlich sein könne. Zudem sorge auch ein Notmechanismus dafür, dass sich die Ampel im Falle eines „feindlichen Grüns“ sofort abschaltet.
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Nun soll offensichtlich doch reagiert werden. Konsequenzen inbegriffen. „Mehr Sicherheit geht zu Lasten des Verkehrsflusses. Es wird Rückstaus geben“, hat Hendrix bereits 2018 gesagt.
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Ein anderer Rückstau wird durch die Ampel für Rechtsabbieger immerhin vermieden – der über der Bahngleise hinweg, der sich bildet, wenn Autofahrer beim Einbiegen in die Nierenhofer Straße die Vorfahrt der anderen beachten müssen.