Hattingen. Das Abi hat Tarik Weber vom Gymnasium Waldstraße Hattingen geschafft. Warum er nun Hausarzt werden will, was er übers Reisen und die Schule denkt.

Vor wenigen Tagen hat Tarik Weber (19) sein Abiturzeugnis erhalten und das Ende einer erfolgreichen Schulzeit beim Abiball gefeiert. Nun setzt der Abiturient des Gymnasiums Waldstraße seine Weltreise fort, ehe ab Oktober ein Medizinstudium folgen soll. Etappen auf dem Weg zum Hausarzt. In der Heimat.

Miterleben, wie Menschen in anderen Ländern leben

Es mag manchen verwundern, dass Tarik Weber tatsächlich plant, beruflich dort zu arbeiten, wo er groß geworden ist. Angesichts des Fernwehs, das ihn direkt nach den Abiprüfungen nach Indien und Thailand reisen ließ und nun weiter nach Kroatien, in die USA, nach Australien, Brasilien, Kanada. Miterleben, wie die Menschen dort leben, nicht nur touristisch unterwegs sein wolle er dabei, betont der Langenberger. Weil derlei Erfahrungen wertvoll seien für die Sichtweise auch aufs eigene Leben.

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Sein Traum sei es schon länger, Hausarzt zu werden. „Als solcher bist du ja nicht einfach nur ein Arzt, der Krankheiten behandelt, sondern immer auch Seelsorger für die Menschen, begleitest sie durchs Leben.“ Was seiner Persönlichkeit entspricht. Und seiner christlichen Weltanschauung.

Den Beginn seiner Oberstufenzeit erlebte er als eine Art Achterbahn-Fahrt

Auf die letzten drei Jahre seiner Schulzeit blickt Tarik Weber, der sich in seiner Freizeit stark in der evangelischen Kirchengemeinde Nierenhof engagiert, übrigens mit gemischten Gefühlen zurück. So etwa erlebte er den Beginn seiner Oberstufenzeit als eine Art Achterbahn-Fahrt. Nach der zehnten Klasse an der christlichen Gesamtschule Bleibergquelle in Velbert, einer Gesamtschule nur für die Sekundarstufe 1, wechselte er zum Schuljahr 2019/2020 auf das Gymnasium Waldstraße. Einen Schultag war er dort, dann flog er nach Kanada, für ein geplantes Auslandsjahr. Doch Corona kam dazwischen, statt im Sommer 2020 kehrte Tarik Weber schon Ostern 2020 nach Hause zurück.

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Und erlebte mit, wie sich der Distanzunterricht nach kurzen Startschwierigkeiten an der Waldstraße rasch einspielte. Auch er selbst kam gut klar mit all‘ den Veränderungen. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden in der Stufe, hatte zudem gute Lehrer.“ Aktiv mitzumachen in Unterricht und besser intensiv zuzuhören als auch das Letzte mitzuschreiben: Das rät Tarik Weber anderen, um die Oberstufenzeit erfolgreich zu meistern. Und einmal in der Woche einen komplett lernfreien Tag einzulegen – „das halte ich für ganz, ganz wichtig!“

Der sichere Medizin-Studienplatz für Oktober ist dahin

Auf 1,0er-Kursus war Tarik Weber so bis zur Abiturphase, doch ausgerechnet dann lief es in seinen vier Abifächern Deutsch, Englisch, Mathe und Geschichte nicht so wie erhofft. Am Ende wurde es „nur“ eine 1,2, der sichere Medizin-Studienplatz für Oktober ist dahin.

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„Dass die Leistungen bei den Abiprüfungen, die ja letztlich nur eine Momentaufnahme sind, derart stark gewichtet werden für die Gesamtnote, nämlich jeweils fünffach, sollte man politisch vielleicht einmal überdenken“, regt er an. Gerade weil für manche Abiturienten dadurch Wunschstudien unmöglich werden könnten.

Wunschstudienort: Tübingen. Oder Essen

So schlimm ist es für Tarik Weber indes nicht. Falls sein Schnitt für ein Medizinstudium ab Oktober nicht reicht, macht er halt erst ein Pflegepraktikum und „einen guten Medizinertest“ und startet ins Studentenleben ab April. Sein Wunschstudienort ist übrigens Tübingen, wo es für ihn als Bewohner des christlichen geprägten Albrecht-Bengel-Studienhauses dabei auch eine theologische Begleitung geben würde. Oder Essen.

Der Weltenbummler mag es auch durchaus heimatnah.

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