Hattingen. Die Anwohner der Straße Wodantal in Hattingen setzen ihren Protest für ein Tempolimit unvermindert fort. Was sie nun als nächstes vorhaben.

Die Anwohner der Straße Wodantal lassen nicht locker. „Wir brauchen dringend mehr Sicherheit, am besten ein Tempolimit, sonst passiert bald der nächste schwere Unfall“, sagt Marc Weißel. In Kürze soll eine Unterschriftenaktion starten.

Bürger in Hattingen bezweifeln Aussagekraft der Statistiken

Der Hattinger kämpft gemeinsam mit einer Reihe von Nachbarn seit Jahren für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 oder 70 Stundenkilometern, vor allem im Kreuzungsbereich Paasstraße/Wodantal und dem nahe gelegenen Wanderparkplatz. Derzeit gilt Tempo 100. Der 47-Jährige und weitere Anlieger haben sich wiederholt an die Behörden gewandt, um ihre Forderung durchzusetzen. Der Unfall Anfang Januar mit fünf Verletzten ruft sie erst recht auf den Plan.

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An dem Wanderparkplatz nahe der Paasstraße hat sich Anfang Januar ein schwerer Unfall mit fünf Verletzten ereignet, der nun erneut Bürger auf den Plan ruft.
An dem Wanderparkplatz nahe der Paasstraße hat sich Anfang Januar ein schwerer Unfall mit fünf Verletzten ereignet, der nun erneut Bürger auf den Plan ruft. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Es gab auch in der Vergangenheit schon Ortstermine, bei denen die Bürger hier ihren Unmut bekundeten“, sagt Weißel. Doch bislang sei der erhoffte Erfolg ausgeblieben. Offensichtlich würden, so bitter es klinge, die Unfallzahlen nicht ausreichen, um den Abschnitt als Unfallschwerpunkt einzustufen. Erst dann haben, verkürzt gesagt, Polizei, Stadt oder Kreis eine Handhabe, Einschränkungen zu veranlassen.

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In Nähe des Parkplatzes, an dem sich vor kurzem ein folgenschwerer Zusammenstoß von Fahrzeugen ereignete, gab es vor wenigen Jahren schon einmal einen Unfall, an dem ein Krad beteiligt war. Anwohner Stefan Melneczuk hat den Ort damals fotografiert.
In Nähe des Parkplatzes, an dem sich vor kurzem ein folgenschwerer Zusammenstoß von Fahrzeugen ereignete, gab es vor wenigen Jahren schon einmal einen Unfall, an dem ein Krad beteiligt war. Anwohner Stefan Melneczuk hat den Ort damals fotografiert. © Stefan Melneczuk

Dabei geben Weißel als auch Anwohner Stefan Melneczuk zu bedenken, dass in solchen Statistiken Beinaheunfälle natürlich nicht auftauchen würden. Zu denen komme es aber immer wieder, wie es Anlieger beobachten. Zweifel haben die beiden Akteure auch an der Aussagekraft der Tempokontrollen, deren Resultate ebenfalls einen entscheidenden Anteil haben, wenn Unfallschwerpunkte festgelegt werden.

Tempokontrollen sollten vor allem im Sommer erfolgen

Es habe - wie die WAZ auch berichtete - solche Messungen gegeben, allerdings mit einem geringen Anteil an Verstößen, so Weißel. Hinterfragen müsse man da sicherlich die jeweiligen Zeitpunkte. Viel verstärkter sollten die Messungen nämlich in den Sommermonaten erfolgen. Dann seien neben den Autofahrern in großer Zahl auch Biker mit hohem Tempo unterwegs. „An Wochenenden in der Saison verwandelt sich das Wodantal regelmäßig in ein lautes ,Motodrom’, wobei wir auch hier nicht alle Biker über einen Kamm scheren wollen“, ergänzt Stefan Melneczuk. Wenn die Fahrer ihre Geschwindigkeit drosseln würden, sinke auch der Lärmpegel. Über den Krach regen sich die Anwohner ebenfalls mächtig auf und das schon seit geraumer Zeit.

Melneczuk schlägt zudem Standorte vor, an denen die Messungen erfolgen sollten oder könnten. Beispielsweise biete sich der Parkplatz gleich hinter dem Schild zur Aufhebung von Tempo 70 in Richtung Sprockhövel an. Weiterhin komme der Wanderparkplatz in Betracht, in dessen Nähe sich im Januar der schwere Unfall ereignete und vor wenigen Jahren schon einmal, damals mit einem Krad. Messungen sollte es hier in der Gegenrichtung geben, „noch bevor nach der Kurvenlage der Kreuzungsbereich Paasstraße überhaupt erst in den Blick kommt.“

In nächster Zeit wollen die Bürger eine Unterschriftenaktion an den Start bringen. „Wir wissen, welche Hürden es für die Einführung eines Tempolimits gibt, das wir nach wie vor als Forderung erheben. Aber zumindest sollten Warnschilder ihren Platz finden, um die Autofahrer auf die Gefahren in dem Streckenabschnitt hinzuweisen“, betont Marc Weißel.

In der unmittelbaren Nachbarschaft rechnet er mit einer breiten Unterstützung. Da aber die Bevölkerungsdichte in Oberstüter eher geringer ausfällt, sind der Anzahl der Unterschriften Grenzen gesetzt. Trotzdem hoffen die Akteure, dass sie nach den vielen Jahren Gehör finden. Die Stadt Hattingen ließ zumindest durchblicken, dass sie die Entwicklung auf der Straße Wodantal weiterhin genau beobachte.

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