Hattingen. Die Straßenumfrage der WAZ zum Radfahren in der Fußgängerzone von Hattingen sorgt für unterschiedliche Reaktionen. Ein Meinungsforum.
Gegenseitige Rücksichtnahme, richtig. Und warum werde ich dann angefeindet, obwohl ich mich an die Regeln halte? Ich kann nicht beobachten, dass es dort viele Verstöße gibt. Liegt wohl auch im Auge des Betrachters. Und Hundebesitzer sind anscheinend der Meinung, dass andere auf ihre Hunde aufpassen müssen. Auf dem Rad- und Fußweg an der Ruhr ist es geradezu Standard, dass Fußgänger die ganze Breite des Weges einnehmen, eben keine Rücksicht nehmen und sich aufführen, als hätten sie alle Rechte. Das ist aber auch ein Radweg und man will dort in Ruhe radfahren, nicht wahr? Matthias Gräwingholt
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Die Vorteile des Radverkehrs werden in der Auseinandersetzung oft ausgeblendet: Es macht zunächst einmal einen großen Unterschied, ob ich mit dem Rad oder dem Auto in die Innenstadt fahre. Viele Fußgänger fahren erst mit ihrem Auto bis vor die Türen der Geschäfte oder parken in weniger als 100 Metern entfernt. Sie benötigen riesige Flächen für ihre Autos und beanspruchen dann, wenn sie sich in Fußgänger verwandelt haben, die Einkaufsmeile ungeteilt für sich, um „in Ruhe zu bummeln“. Zum Einkaufen in der Innenstadt ist das Rad mit Packtaschen ein tolles Fortbewegungs- und Transportmittel. Radfahrerinnen und Radfahrer sind auch Kunden. Umweltfreundlich und bequem kann ich in die Innenstadt und dann an den Geschäften vorbei zum Einkaufen fahren. Der Einkaufszone laufen leider die Kunden davon: Von der Blankensteiner- bis zur Augustastraße gibt es Leerstand in deutlich zweistelliger Zahl. Das Fahrrad als Feindbild: Probleme mit Autos werden dabei übersehen: Ganztägig fahren in der „autofreien“ Innenstadt Lastwagen zur Anlieferung der Geschäfte und vor allem der Paketdienste; in der oberen Heggerstraße übrigens auch in beide Richtungen. Da müsste sich die Stadtverwaltung entscheiden, ob sie das unterbinden oder ob sie Verstöße gegen die gültigen Verkehrsregeln hinnehmen will. Vor Fahrrädern brauchen Fußgänger keine Angst zu haben: In der Probezeit gab es bisher keine Unfälle und sie sind in schwerwiegender Form auch nicht zu erwarten, wenn alle Beteiligten sich rücksichtsvoll verhalten. Peter Hupperich
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Die Hattinger Fußgängerzone wurde als Ort der zu Fuß Gehenden konzipiert: für direkte Begegnungen von Mensch zu Mensch, für Aufenthalte im Freien, für Erlebnisse, Einkäufe und Informationen. Gehen und Verweilen sind wesentliche Grundlagen einer lebenswerten Stadt. Dabei ist eine sichere Verkehrssituation für zu Fuß Gehende die beste Grundlage, eine Innenstadt lebendiger und kommunikativer zu machen. Müssen sich aber zu Fuß Gehende ihren Ort mit Fahrrädern, Lastenrädern, Fahrradrikschas, E-Bikes, Pedelecs, E-Scootern und Segways teilen, braucht es klare, einheitliche und nachvollziehbare Regeln und deren Kontrolle. Für ein sicheres Miteinander von zu Fuß Gehenden und Rollenden sehe ich in Hattingen noch viel Gesprächs- und Nachbesserungsbedarf. Lars Friedrich
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Bei diesem Thema wird häufig vieles miteinander vermengt: Fußgänger, Radfahrer, Senioren, Kinder, Hundehalter, Rollstuhlfahrer, Rollatorfahrer, E-Scooter, untere und obere Heggerstraße. Man macht es sich wirklich einfach: Der Sündenbock für alles Negative sind die Radfahrer, das darf doch wohl nicht wahr sein. Für den unteren Bereich der Fußgängerzone gilt seit Juni 2022 eine einjährige Probezeit. Das war eine eindeutige demokratische Entscheidung, die gilt es zu akzeptieren und einzuhalten. Hans-Michael Beckmann