Hattingen. Der Kulinarische Altstadtmarkt in Hattingen fällt auch 2023 aus – das vierte Mal in Folge. Was die Gastronomen sagen. Was sie noch retten wollen.
Einer der Top-Termine im Feste-Kalender der Stadt Hattingen fällt zum vierten Mal in Folge aus: Die Wirte des Kulinarischen Altstadtmarktes haben den gastronomischen Leckerbissen auch für 2023 abgesagt.
„Die Finanzierung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesichert. Daher müssen wir diese Konsequenz leider ziehen“, sagt Max Maaßen, Sprecher der sieben Wirte, die die beliebte Gastro-Meile gestalten.
Der Fachkräftemangel ist nicht das einzige Problem
2020 und 2021 hat die Corona-Pandemie den Kulinarischen Altstadtmarkt verhindert. Im vergangenen Jahr sahen sich die Gastronomen dann einer Gesamtsituation gegenüber, die ihnen zu risikoreich erschien. Im März sagten sie die Traditionsveranstaltung auf dem Kirchplatz für 2022 ab.
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Jetzt sind Heinz Bruns (Haus Kemnade), Athanasios Chalos (Restaurant Poseidon), Friedel und Philipp Diergardt (Diergardts Kühler Grund), Dirk Eggers (Hotel & Restaurant Eggers), Stefan Hänseler und Harald Hugenbruch (Zum Hackstück), Marius Krüpe (An de Krüpe) sowie Thomas und Uwe Weiß (Gasthaus Weiß) noch früher dran. Es mache auch für 2023 noch keinen Sinn, das finanzielle Risiko einzugehen, sagen die Gastronomen.
„Der riesige Mangel an Köchen und Servicepersonal ist dabei nur die eine Seite des Problems“, macht Maaßen deutlich. Hinzu kämen die enormen Preissteigerungen. Und das gelte nicht nur für die Lebensmittel. „Auch die Technik und alles andere, was man für die Durchführung einer solchen Großveranstaltung braucht, kostet deutlich mehr als vorher“, so Max Maaßen.
Alle haben ihre Öffnungszeiten eingeschränkt
Womit wir bei den Sponsoren wären. Maaßen räumt ein, dass man sich aktuell nicht traue, die großen Geldgeber des Kulinarischen Altstadtmarktes wie Stadtwerke, Sparkasse oder AVU anzusprechen. Die Unternehmen hätten alle ihre eigene Sorgen. „Wir müssen sehen, wie sich das alles in einem Jahr entwickelt“, sagt der Wirte-Sprecher. „Die Gastronomen wollen den KAM ja machen. Wir haben alle Bock darauf. Aber es muss eben auch bezahlt werden.“
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Für keinen der sieben Wirte ist der Kulinarische Altstadtmarkt ein Kerngeschäft. Sie konzentrieren sich vor allem darauf, ihre Restaurants durch die Krisenzeiten zu bringen. Alle haben ihre Öffnungszeiten eingeschränkt. Zwei Ruhetage in der Woche sind die Regel.
Was die KAM-Wirte im laufenden Jahr doch noch stemmen wollen: das Panhas-Fest im Rahmen des Herbstfestes der Stadt Hattingen. „Das wollen wir auf jeden Fall versuchen“, versichert Maaßen.
Kulinarische Sause rund um die Kochwurst-Spezialität
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Wobei genau das im vergangenen Jahr nicht geklappt hat. 2022 hatten die Gastronomen bei der Absage des KAM im März ebenfalls angekündigt, das Panhas-Fest realisieren zu wollen. Im September dann der Rückzug. Die kulinarische Sause rund um die Kochwurst-Spezialität wurde abgesagt – zum ersten Mal nach 20 Jahren.
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Dass Hattingen Marketing gar nicht erst versucht hatte, einen der vier verkaufsoffenen Sonntage in 2023 auf die Zeit um Fronleichnam zu legen, in der traditionell der KAM stattfindet, war ein erstes Signal für einen Rückzug der Gastronomen für das nun vierte Jahr in Folge. Zuletzt hatte es auch zwischen den Wirten und der Politik geknirscht. Nachdem zunächst die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Kaufsonntag zur KAM-Zeit gerichtlich gekippt hatte, stoppte im Jahr 2018 der Rat der Stadt diesen für die Wirte wichtigen Zusatzeffekt.