Hattingen. Gut ein Jahr lang hatte Hattingen keine Kurzzeitpflege-Einrichtung. Jetzt soll es eine neue geben: Wer sie anbietet, wie viele Plätze es gibt.
Es wird wieder eine Kurzzeitpflege in Hattingen geben. Startschuss ist im Januar.
Eine freudige Nachricht ist das für Rauna Buchholz, Leiterin der Augusta-Tagespflege an der Waldstraße in Hattingen: „Die Kurzzeitpflege wird wieder über uns einziehen.“ Denn dort war sie schon mal.
Hattingen bekommt wieder eine Kurzzeitpflege
15 Plätze in Einzelzimmern mit eigenem Bad wird es geben. Derzeit laufen die Renovierungsarbeiten. Im Herbst 2021 hatten die Ambulanten Dienste Augusta die einzige Kurzzeitpflege im Stadtgebiet wegen Personalmangels geschlossen. Damit war es für Angehörige noch schwieriger, überhaupt einen Kurzzeitpflegeplatz für Senioren planbar zu bekommen. Zwischenzeitlich war in Corona-Hoch-Zeiten in den Räumen eine Impfstelle des Kreises eingerichtet.
Ausreichend Personal gefunden
„Wir haben nun ausreichend neues Personal gefunden und freuen uns, dass wir die Versorgungslücke in der Kurzzeitpflege – ein Vierteljahr eher als von uns erhofft – schließen können“, so die Pflegedienstleiterin der Augusta Ambulanten Dienste, Eva Karmelita.
Das neu aufgestellte Team aus bis zu 20 Mitarbeitenden steht unter der pflegerischen Leitung von Sylvia Konieczny, die für eine gute Versorgung der Gäste auf guten Teamgeist sowie Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden setzt. Deren Essen kommen aus der Augusta-Küche „unter der Regie unseres Sternekochs Ralf Meyer. Die Gerichte können auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste angepasst werden“, betont Sprecherin Jennifer Krämer.
Was die Kurzzeitpflege bietet
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Die Kurzzeitpflege arbeitet mit Hausärzten, Therapeuten und Apotheken zusammen, ist angegliedert an den ambulanten Pflegedienst und die Krankenhäuser in Hattingen und Bochum. Therapie- und Betreuungskräfte bieten den Gästen Gesang, Musik, kreatives Gestalten, Vorlesen, Backen, Gymnastik und Gedankenreisen.
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Dass die Kurzzeitpflege am 2. Januar startet, macht nicht nur Buchholz froh, sondern auch die Familien ihrer Gäste. „Am Telefon sind sie begeistert, es gibt auch schon Anmeldungen.“ Denn man könne Angehörige zwar auch in Kurzzeitpflegen in Nachbarstädten geben, „aber das möchten viele nicht so gerne“. Viele kommen nach Klinikaufenthalten in die Kurzzeitpflege. „Wenn dann mal was ist, ist man in der eigenen Stadt doch schneller bei seinen Angehörigen.“ Und wenn Familienangehörige in Urlaub fahren, sei es auch vielen Senioren lieber, in der eigenen Stadt zu bleiben.
Augusta-Tagespflege ist gut angenommen
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Die Augusta-Tagespflege jedenfalls ist gut angenommen. Wie wichtig sie ist, weiß Rauna Buchholz: „Es wiederholt sich alles. Sind die Kinder klein, möchte man sie möglichst gut betreut haben, so geht es den Kindern dann später mit den Eltern.“
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Die Mehrzahl der Gäste kommt zwei Mal pro Woche, wenige auch bis zu vier Mal. Zwölf Gäste kann die Tagespflege pro Tag empfangen, führt bei Bedarf eine Warteliste. „Der Grund, warum ein Vertrag abbricht, ist eine Heimeinweisung oder dass der Gast verstirbt“, erklärt Rauna Buchholz.
Alleinunterhalter Dirk Walde zu Gast
Gerade eben war Alleinunterhalter Dirk Walde eine Woche lang zu Gast in der Tagespflege, spielt Volks- und Weihnachtslieder. „Einfach alles, was die Gäste von früher kennen. Sie freuen sich darauf, erzählen, wie sie früher tanzen gegangen sind.“ Die Weihnachtskekse waren zum Auftrittszeitpunkt schon gebacken – nach Rezepten, die die Senioren mitgebracht haben. Derzeit ist das Basteln von Wichteln angesagt. So viel Leben soll ab Januar auch in der Etage darüber wieder herrschen.