Hattingen. Hattingen bekommt eine eigene Stelle für Impfungen gegen das Coronavirus. Gleichzeitig erhält der EN-Kreis indes weniger Impfdosen als geordert..

Hattingen bekommt eine eigene stationäre Impfstelle, teilt der Ennepe-Ruhr-Kreis mit. Untergebracht wird sie in den Räumen der Kurzzeitpflege der Ambulanten Dienste Augusta an der Waldstraße 47 am Evangelischen Krankenhaus.

Geimpft wird hier ab dem kommenden Donnerstag, 9. Dezember – und zwar jeden Donnerstag von 9 bis 15 Uhr. Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen sind möglich. Ein Termin muss – wie auch an anderen Impfstellen – nicht vereinbart werden.

Hattingen bekommt Corona-Impfstelle am Evangelischen Krankenhaus

Die Kurzzeitpflege mit 15 Einzelzimmern ist – anders als die Tagespflege der Ambulanten Dienste Augusta – wegen Personalmangels derzeit geschlossen. „Das kommt häufiger mal vor“, sagt Maren Middeldorf, Sprecherin der Augusta Kliniken Bochum und Hattingen.

Zur guten Nachricht der zusätzlichen Impfstelle in Hattingen mischt sich allerdings auch eine schlechte: Das Kontingent des Impfstoffes von Biontech ist laut Kreis kleiner als erwartet.

Kreis erhält die bestellten Impfdosen von Biontech nicht vollständig

Statt der angekündigten 170 Vials, also Injektionsfläschchen, für die kommende Woche von Biontech hat der Kreis nur 50 erhalten – also 120 weniger. Das bedeutet: 780 Impfungen weniger, denn in jedem Vial sind sechs Impfdosen. Dazu kommt laut Kreis: Schon die 170 Vials seien eine deutliche Begrenzung gewesen.

„Zwar haben wir die von uns bestellte Menge Spikevax von der Firma Moderna bekommen und sind damit ausreichend versorgt. Unter dem Strich fehlen uns aber jetzt 120 Vials. Ersatzweise Nachbestellungen von Spikevax schon für die nächste Woche sieht das System nämlich nicht vor“, so Jana Ramme, organisatorische Leiterin des Pandemieteams.

Kreis schließt nicht aus, dass Impfwillige nach Hause geschickt werden müssen

Problematisch ist die weitere kurzfristige und unerwartete Verknappung des Impfstoffs Comirnaty von Biontech vor allem für die Impfung von Personen unter 30 Jahren und schwangere Frauen. Für sie hatte sich die Ständige Impfkommission jüngst gegen eine Impfung mit dem Impfserum von Moderna ausgesprochen, sie sind daher auf das von Biontech angewiesen. „Knapp bemessen“ ist nach Einschätzung von Ramme für das Biontech-Kontingent daher schon fast eine mutige Aussage.

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Rechnerisch könnten in der nächsten Woche täglich 46 Impfungen mit Comirnaty gesetzt werden. „Niemand wünscht sich, dass wir Personen der genannten Gruppe ohne Impfung auf den Heimweg schicken müssen, auszuschließen ist das aber nicht“, so Ramme.

Kreuzimpfungen gelten als besonders wirksam

Landrat Olaf Schade: „Innerhalb von nur zwei Wochen haben wir an acht Orten stationäre Impfstellen personell und materiell an den Start gebracht, weitere planen wir. Und jetzt erhalten wir weniger Treibstoff als gedacht und eingeplant – das ist doch mitten in der vierten Welle und angesichts der 30-Millionen-Absichtserklärung niemandem zu vermitteln.“

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Ab 30-Jährige erhalten derzeit ausschließlich Spikevax von der Firma Moderna. Für Dr. Christian Füllers, Regionalleiter der koordinierenden Impfeinheit im Kreis, ist dies aber kein Grund, sich jetzt nicht impfen zu lassen. „Mein Ratschlag lautet ganz klar: Die Debatte darüber, ob Biontech nicht besser, geeigneter und sicherer ist als Spikevax lohnt nicht. Auch bei letzterem handelt es sich schließlich um einen hoch wirksamen MRNA-Impfstoff. Jeder über 30 Jahre, der zuletzt Biontech erhalten hat, profitiert sogar von einer weiteren Impfung mit Spikevax von der Firma Moderna. Kreuzimpfungen gelten als besonders wirksam gegen das Virus.“

Weniger Impf-Termine

Ab sofort schaltet die Kreisverwaltung täglich weitere Impf-Termine frei. Aufgrund der kurzfristig gekürzten Impfstoffmenge musste ihre Zahl allerdings von 105 auf 95 gesenkt werden.