Hattingen. Ein Generalunternehmer soll den Bau des Feuerwehrhauses Nord in Hattingen zwei Jahre eher schaffen. Warum alte Standorte noch saniert werden.
Das neue Feuerwehrhaus Nord soll nun doch schon vor 2026 stehen. Der Rat der Stadt Hattingen macht Druck und hat bei nur einer Gegenstimme beschlossen, dass ein Generalunternehmer mit dem Projekt beauftragt wird. Bisher hatte die Stadt den Neubau selbst realisieren wollen. Trotz der Vergabe an einen Generalunternehmer hält Baudezernent Jens Hendrix die von der Politik gewünschte Fertigstellung bis 2024 für unrealistisch.
Der bauliche Zustand der Feuerwehrgerätehäuser Holthausen, Welper und Blankenstein habe sich als viel schlechter herausgestellt, als bisher angenommen wurde. Es bestehe daher dringender Handlungsbedarf, heißt es in einem gemeinsamen Antrag von SPD und CDU.
Stabsraum wird auch für das Feuerwehrhaus Nord geplant
Da die Verwaltung nur über begrenzte zeitliche Ressourcen verfüge, soll sie nun beim Bau des Feuerwehrhauses Nord durch die externe Vergabe entlastet werden. Bis Ende des dritten Quartals 2023 soll der Auftrag vergeben sein, so dass der Neubau zeitnah realisiert werden kann.
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Baudezernent Jens Hendrix findet die Vergabe in Ordnung, warnt aber beim Tempo vor zu großen Erwartungen. Erst einmal müssten die aktuellen Pläne jetzt noch einmal mit Blick auf einen zusätzlichen Wunsch überprüft werden.
Europaweite Ausschreibung kostet viel Zeit
SPD und CDU fordern nämlich, bei der Planung für den neuen Standort des Löschzugs Nord zwischen Blankensteiner Straße und Bergstraße einen Stabsraum mit Bereitschaftsräumen und technischen Einrichtungen wie einer Notstromversorgung mit zu berücksichtigen. Das Ziel dabei: in Krisenzeiten eine Ausweichmöglichkeit für den Stabsraum in der Hauptfeuerwache am Wildhagen zu haben.
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Apropos Hauptwache: Die ist ein gutes Beispiel dafür, dass man durch die Vergabe eines Bauvorhabens an einen Generalunternehmer Zeit und Geld sparen kann. Rat und Verwaltung waren mit der Arbeit der List Bau GmbH seinerzeit sehr zufrieden. Allerdings führt der Weg zur Vergabe an einen Generalunternehmer zwingend über eine europaweite Ausschreibung. „Und das kostet Zeit“, sagt Hendrix.
Die Zeit nutzen bis zur Fertigstelle des Feuerwehrhauses Nord will aber auch die Stadt selbst. Die aktuellen Gerätehäuser der Löschzüge Holthausen, Welper und Blankenstein sollen ertüchtigt werden. In Holthausen ist die Lage dramatisch. Das Gebäude ist einsturzgefährdet und deswegen teilweise stillgelegt.
Halle fällt als Zwischenlösung aus
Weil das Feuerwehrgebäude in Welper von Baustellen umzingelt ist und das in Blankenstein für Großfahrzeuge nicht nutzbar ist, hat sich die Stadt auch nach einer großen Zwischenlösung umgesehen – einer Halle für die drei einsatzstrategisch bereits zusammengeführten Löschzüge. „Es gibt in der Nähe des geplanten neuen Standortes einfach keine Halle, die wir anmieten könnten“, sagt Ordnungsdezernentin Christine Freynik, die auch für die Feuerwehr zuständig ist. Auch das Aufstellen einer Halle in Leichtmetallbauweise sei nicht praktikabel. Das koste zu viel Zeit und Geld, so Freynik.
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Also wird jetzt in Holthausen der marode Turm abgerissen und das Haus notdürftig in Stand gesetzt. Zudem soll ein Sanitärcontainer dafür sorgen, dass die ehrenamtlichen Mitglieder des Löschzugs zumindest halbwegs brauchbare Arbeitsbedingungen vorfinden. Auch in Welper und Blankenstein will die Bauverwaltung schauen, ob sich Verbesserungen erreichen lassen, bis das Feuerwehrhaus Nord endlich steht.
Was die Feuerwehr schneller bekommt, sind neue Hosen für die Einsatzkräfte. Auch dafür hat sich die Politik stark gemacht.