Hattingen. Einsturzgefahr am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in Holthausen. Auch andere Häuser sind marode. Was das für die Feuerwehr Hattingen heißt.
Jubel in Niederwenigern. Das neue Feuerwehrhaus ist fertig und einsatzbereit. Der Container wird als Übergangslösung nicht mehr benötigt. Dem Löschzug Holthausen der Freiwilligen Feuerwehr kommt das gerade recht. Sein Gebäude ist seit drei Wochen teilweise stillgelegt. Einsturzgefahr. Ein Statiker hatte bauliche Mängel in Bereichen des Turms und insbesondere der Kellerdecke festgestellt. Der Standortwechsel des Containers markiert das Dilemma der Feuerwehr in Hattingen. Viele Häuser sind marode.
„Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Hattingen ist zu jeder Minute zu hundert Prozent gewährleistet gewesen und wird das auch in Zukunft sein.“ Das ist Tomás Stanke wichtig. „Natürlich ist der Zustand der Feuerwehrhäuser ärgerlich“, räumt der Feuerwehrchef ein. Die Bauverwaltung habe aber alles auf dem Schirm. Man brauche Zeit.
Die neue Hauptwache am Wildhagen in Hattingen wurde erst 2013 in Betrieb genommen
Was der städtische Oberbrandrat noch betont: Die neue Hauptwache am Wildhagen ist erst 2013 in Betrieb genommen worden. „Der Dreh- und Angelpunkt des Rettungsdienstes in Hattingen ist also auf dem neusten Stand.“ Natürlich seien die Standorte der Freiwilligen Feuerwehr sehr wichtig, sagt Stanke. „Aber es sind Gerätehäuser, keine ständig besetzten Wachen.“
Ein Teil der Lösung für den Gebäudeverfall liegt darin, dass die Freiwillige Feuerwehr, entsprechend des Brandschutzbedarfsplans, von acht auf fünf Standorte verschlankt wird. Von zentraler Bedeutung dabei: Der an der Blankensteiner Straße geplante Neubau des Feuerwehrhauses Nord.
Dort sollen die Freiwilligen Löschzüge Holthausen, Welper und Blankenstein zusammengezogen werden. Einsatztaktisch sind sie es schon, werden gemeinsam alarmiert.
In Welper steht die zweite Drehleiter
Die Gebäude sind in schlechtem Zustand oder zu klein. Immerhin reicht es in Welper noch zur Stationierung der zweiten Drehleiter im Stadtgebiet. Wenn das neue Gebäude steht, sollen alle drei bisherigen Standorte aufgegeben werden. Nur, wann an der Blankensteiner Straße gebaut wird, steht in den Sternen. Der Standort ist umstritten. Das Bauleitverfahren zieht sich. Und im Hochbau, so hört man, fehlt immer mehr Personal.
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Bleiben die übrigen Standorte. Die Löschzüge Bredenscheid und Oberstüter wurden bereits im vergangenen Jahr zusammengelegt. Das Feuerwehrhaus in Oberstüter hat die Stadt aufgegeben. Weil auch das in Bredenscheid nicht zu sanieren ist, soll dort ein gemeinsames Haus gebaut werden. Zeitpunkt - ungewiss.
Keine getrennten Umkleideräume für Männer und Frauen
Erweitert werden soll der baulich wohl noch zu rettende Standort in Elfringhausen. „Die Halle ist noch in Ordnung“, sagt Tomás Stanke. Allerdings gibt es keine getrennten Umkleideräume für Männer und Frauen und auch keine Möglichkeiten für Schulungen oder gesellige Treffen.
Stadt will bis Herbst Übergangsunterkunft finden
Wegen eines Sturmschadens hatte sich die Gebäudewirtschaft der Stadt das Feuerwehrhaus in Holthausen genauer angesehen. Für den linken Bereich wurde nach der Begutachtung durch einen Statiker ein Betretungsverbot angeordnet. Einsatzrelevante Gebäudeabschnitte sind nicht betroffen sind. Übungen und Schulungen finden in der Hauptfeuerwache statt, so die Stadt.Eine Sanierung des Feuerwehrgebäudes sei nicht mehr vorgesehen. Schon im Zusammenhang mit der Aufstellung des Brandschutzbedarfsplanes wurde das Gerätehaus als „abgängig“ eingestuft. Bis zur Fertigstellung der Wache Nord solle eine Interimslösung gesucht werden. Ziel sei es, noch im Herbst eine Übergangsunterkunft für das Haus an der Sprockhöveler Straße zu finden.
Der Feuerwehrchef räumt ein, dass das ein Problem sei. „Die Gemeinschaft der Kameradinnen und Kameraden in den Freiwilligen Löschzügen lebt von Treffen und vom Austausch, sei es bei Schulungen und bei geselligen Abenden.“ Und genau das ist in Holthausen, Bredenscheid und Elfringhausen aktuell überhaupt nicht möglich, an anderen Standorten nur bedingt.
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Dass die Umsetzung baulicher Lösungen noch Jahre dauert, wird in den Löschzügen inzwischen immer kritischer kommentiert.