Hattingen. Die VHS Hattingen soll aus der Grundschule Bruchfeld ausziehen und dort keine Kurse mehr geben können. Der Grund und wohin die VHS ziehen könnte.
Die Volkshochschule (VHS) Hattingen kann künftig für ihre Kurse die Räume der Grundschule Bruchfeld nicht mehr nutzen. So wollen es die Mitglieder des Schulausschusses. Der Grund für das Aus: Die Betreuungssituation an der Grundschule Bruchfeld soll verbessert werden. So wünscht es sich auch die Schulleitung.
Und die Fraktionen von CDU, FDP und SPD können das nachvollziehen. Denn die Situation an der Bruchfeldschule sieht derzeit wie folgt aus: 203 Kinder besuchen sechs Betreuungsgruppe, die fünf Räume nutzen können. Perspektivisch gehen die Politiker davon aus, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Betreuung steigt.
VHS Hattingen soll aus der Grundschule Bruchfeld ausziehen
An der Bruchfeldschule sind für das kommende Schuljahr 2023/2024 für die erste Klasse 73 Kinder angemeldet. Es soll mit drei Klassen eine Schuleingangsklasse mehr als im Vorjahr gebildet werden.
Aktuell sind die Klassenräume im Nachmittagsbereich alle belegt – und zwar von der Musikschule – was gut funktioniere – oder durch Arbeitsgemeinschaften. Zwei der Betreuungsräume sind im Pavillon untergebracht und deutlich kleiner als die Klassenräume. Dies sei besonders in der nassen Jahreszeit, in der die Kinder den Schulhof nicht durchgängig mit nutzen können, „extrem schwierig“. Die Gruppen brauchen mehr Raum.
Hausmeisterwohnung kommt perspektivisch ins Spiel
Die VHS nutzt für ihre Kurse den Verwaltungstrakt mit direkten Zugang zum Schulhof. Hier gibt es zwei Gruppenräume, die „sofort von der Betreuung genutzt werden könnten“, argumentieren die drei Fraktionen. Zudem gebe es dort ein Büro, in dem früher Berufsberatung stattgefunden habe, das aber seit zwei Jahren ungenutzt sei. Hier sehen die Politiker die Leitung des Offenen Ganztags gut untergebracht. Denn die teilt sich derzeit mit der Konrektorin ein kleines Büro, das außerdem gleichzeitig Besprechungsraum ist.
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Perspektivisch kommt auch die Hausmeisterwohnung in Spiel. Hier könne bei Bedarf die Berufsberatung einen Ort finden und hierhin könne zudem künftig ein Besprechungsraum verlegt werden. Auch für Lehrerarbeitsplätze sei Platz. Kurzfristig allerdings steht die Wohnung wegen notwendiger Baumaßnahmen nicht zur Verfügung.
Der Rat entscheidet
Zwar muss der Beschluss des Schulausschusses noch durch den Rat, aber die Würfel scheinen gefallen. Passiert der Vorschlag auch das Gremium, dann könnte die VHS zum nächsten Semester ausziehen. Ulrike Brauksiepe betont, es handele sich um „Abwägungsproblem.“ Die Kinder hätten einen Vollzeittag. „Die Entscheidung ist nicht leicht gefallen, aber die Kinder brauchen Platz – und zwar an ihrem gewohnten Ort“, findet Brauksiepe.
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Thorsten Spittank (SPD): „Ich bin Vorsitzender des Kulturausschusses und habe immer beklagt, dass die VHS hin- und hergeschoben wird. Aber hier müssen wir in den sauren Apfel beiße, es ist notwendig.“
Keine Geringschätzung der VHS
Auch die Grünen betonen, dass die Entscheidung keine Geringschätzung der VHS sei, sondern eine Entscheidung für die Kinder.
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Die VHS-Kurse, so der Vorschlag, könnten in die Galerie „Neue Räume“ an der Bahnhofstraße verlegt werden, die Kunstverein und VHS gemeinsam nutzen. Die Stadtverwaltung soll nun alternative Unterbringungsmöglichkeiten für die VHS prüfen.