Hattingen. Hattingen ist zwar Einkaufsmagnet, doch manche Läden stehen leer, ganze Straßenzüge sind Sorgenkinder. Wie die Stadt nun die City aufpeppen will.
Hattingen erfreut sich zwar als Einkaufsstadt recht großer Beliebtheit. Doch gleichzeitig stehen in der City zahlreiche Ladenlokale leer, ganze Straßenzüge sind zu Sorgenkindern geworden. Die Stadt reagiert jetzt. Erste Ideen und Lösungsansätze liegen vor.
Die Obere Heggerstraße erhält besonders schlechte Noten
Um sie zu erarbeiten, ist die Stadt doppelgleisig gefahren. Zum einen hat sie die örtlichen Akteure, sprich Händler, Gastronomen, Hauseigentümer und Makler, an einen Tisch geholt. Zum anderen schaltete die Verwaltung zwei Planungsbüros ein (Elke Frauns aus Münster und Junker + Kruse aus Dortmund), die sich die Lage vor Ort anschauten, Daten erhoben und schließlich auch bei den Gesprächsrunden beteiligt waren.
Die Bewertung, die am Ende für die Obere Heggerstraße feststand, lässt, nach Worten von Wirtschaftsförderer Martin Serres, an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig: Dieser Part der City habe eben aufgrund der vielen Leerstände und ständiger Geschäftswechsel nicht mehr den Charakter einer Einkaufsstraße. Zudem seien einige Fassaden baufällig und darüber hinaus leide das Bild auch durch herumliegenden Müll auf der Straße.
Nicht ganz so krass, aber doch besorgniserregend genug kommt die Einschätzung zum Krämersdorf daher. Es handele sich um einen Bereich in der Innenstadt mit schwacher Frequenz, den man auch schlecht finden könne. Es mangele an Aufenthaltsqualität und Verweilmöglichkeiten.
An beidem fehle es auch an der Großen Weilstraße, heißt es in der Untersuchung weiter. Als Nachteil wird auch hier der häufige Wechsel in den Ladenlokalen gesehen. Die Werbeanlagen an den historischen Fassaden seien ein Makel. Kritisch fällt das Urteil zum Standort von Kaufland und dem Reschop Carré aus, die beide „geschlossene Systeme“ seien und wenig Mehrwert für die Innenstadt mit sich bringen würden.
Darüber hinaus sprechen die Verfasser Drogenproblematik in der City an und machen als Ort den hinteren Bereich der Große Weilstraße in Richtung Reshop Carré aus.
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Bericht zählt auch eine Reihe von Pluspunkten auf
Der Bericht bringe aber keineswegs nur die Schwachstellen in der Innenstadt zur Sprache, hebt Serres hervor. Er gehe auch auf deren Stärken ein, wie die lebendige Atmosphäre oder das vielfältige Gastroangebot am Unter- und Obermarkt. Äußerst positiv sei auch vermerkt, dass die Untere Heggerstraße mit ihren vielen Geschäften eine große Bedeutung für die Versorgung der Bürger habe.
Stadt hat 90.000 Euro an Fördergeldern erhalten
Hattingen hat aus dem „Sofortprogramm Innenstadt“ des Landes NRW 90.000 Euro erhalten. Ein Teil des Geldes wird für die Gutachten verwandt, der übrige Betrag soll in weitere Aktionen zur Aufwertung der City fließen.
Wenn Geschäftslokale künftig für andere Zwecke in Anspruch genommen werden sollen, muss zuvor eine Nutzungsänderung erfolgen. Die Stadt wirbt derzeit bei Eigentümern darum, dass sie einen solchen Schritt mitgehen würden.
Doch solche Pluspunkte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Handlungsbedarf bestehe, betont der Wirtschaftsförderer. Dazu enthält das Papier eine Reihe von Impulsen. Für die Obere Heggerstraße sind es gleich mehrere Modelle, die für neues Leben sorgen könnten. In den Erdgeschossen würden beispielsweise soziale Einrichtungen wie Kitas, Tagespflege oder ein Sozialkaufhaus einziehen. Leerstand ade. Ebenso wäre es aber möglich, dass sich das Quartier zu einem Ort für Kunst und Kultur mausert oder hier junge Firmen, Start-ups loslegen und eine Art Gegenpol zu den Angeboten in der Altstadt schaffen. Andere Variante: Die internationale Gastronomie wird noch weiter entwickelt.
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Krämersdorf soll sich zu einem Veranstaltungsort mausern
Für das Krämersdorf steht die Idee im Raum, dort einen Veranstaltungsort zu schaffen. Zudem könnten regelmäßige Märkte hier ihren Platz haben. Ein bisschen Experimentieren, welche Events bei den Bürgern ankommen, sollte allerdings erlaubt sein. Und damit es ein wenig schöner wird, soll mehr Grün her und Lichtinstallationen montiert werden.
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Die Große Weilstraße soll am Eingang Langenberger Straße eine Aufwertung erfahren, beispielsweise durch Gastronomie mit Außenbereich. Zusätzliches Grün sieht das Konzept für den Bereich Große/Kleine Weilstraße vor. Mehr Bänke und Sitze sind angedacht. Schließlich soll ein Rückbau der Brücke zwischen Kaufland und Reschop Carré erfolgen, da sie keine Funktion mehr erfülle und ohne das Bauwerk werde es deutlich heller.