Hattingen. Schülerinnen und Schüler von zwei Schulen in Hattingen stören auf dem evangelischen Friedhof in Hattingen. Was sie machen, was dagegen getan wird.

Schülerinnen und Schüler der Realschule Grünstraße oder auch des Gymnasiums Waldstraße stören derzeit auf dem evangelischen Friedhof an der Bredenscheider Straße in Hattingen.

Sie nutzen den Friedhof derzeit häufiger als Pausentreffpunkt – um zu rauchen oder Unfug anzurichten. Das verärgert Besuchende.

Schüler stören die Ruhe auf dem evangelischen Friedhof Hattingen

WAZ-Lesende berichten, dass auch an Bäume uriniert worden sein soll. Das Verhalten der Heranwachsenden auf dem Friedhof war auch Thema bei der Sitzung des Friedhofsverbandes. „Es ist richtig, dass Lernende der angrenzenden Schulen, Realschule Grünstraße oder auch Gymnasium Waldstraße, sich zeitweise auf dem Friedhof aufhalten“, sagt Kerstin Sulaiman im Auftrag der Friedhofsverwaltung. Von so genannten Wildpinklern sei nichts bekannt, „was aber sicherlich auch vorkommt“.

„Das Problem ist auch der Realschule bekannt, weshalb auch die Pausenaufsicht auf den Friedhof ausgedehnt wurde, da das Verlassen des Schulgeländes während der Unterrichtszeit untersagt ist“, erklärt Kerstin Sulaiman weiter.

Schulleitende und Friedhofsverwaltung setzen auf Aufklärung und Aufsicht

Das bestätigt die stellvertretende Schulleiterin der Realschule Grünstraße, Heike Silz: „Wir machen stichpunktartige Kontrollen.“ Denn das Verlassen des Schulgeländes in den Pausen ist verboten. Natürlich gebe es Aufsichten in den Pausen, aber „der Pausenhof ist groß und es gibt neuralgische Punkte, wo Lernende den Hof gleich zu Pausenbeginn verlassen – noch bevor die Aufsicht vor Ort ist“.

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Klar ist: „Wird jemand erwischt, wird das geahndet.“ Die Eltern würden informiert, eine schriftliche Missbilligung sei eine Maßnahme. Verstößt ein Lernender wiederholt gegen die Regel, gebe es Ordnungsmaßnahmen wie beispielsweise einen schriftlichen Verweis. „Das ist immer abhängig davon, wie oft so etwas passiert, ob es noch andere Regelverstöße gibt“, erklärt Silz.

„Platzverweis wäre verfehlt“

Einige Ältere hätten den Friedhof für sich als Rauchertreff entdeckt, manch jüngerer Lernender mache „Unsinn“ auf dem Friedhof. Das Team belässt es nicht nur bei Ordnungsmaßnahmen, sondern geht das Problem auch noch von einer anderen Seite an. „Beim Methoden-Tag schärfen wir das Bewusstsein dafür, dass der Friedhof kein Ort ist, an dem man sich zum Rauchen trifft. Manche denken, wir wollen sie mit unseren Regeln und Verboten nur ärgern, also erklären wir ihnen, warum das nicht geht.“

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Auch Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung, die täglich den Bereich kontrollieren, setzen auf Aufklärung. „Sie sprechen mit den Jugendlichen und weisen auf das Verhalten auf dem Friedhof hin“, sagt Kerstin Sulaiman. Sie ergänzt aber auch: „Was außerhalb der Arbeitszeiten der Mitarbeiter auf dem Friedhof passiert, entzieht sich leider unserer Kenntnis. Hier sind uns leider die Hände gebunden, ein Platzverweis wäre hier verfehlt und nicht wünschenswert, auch dessen Einhaltung wäre unsererseits nicht kontrollierbar.“

Der Schulleiterin des Gymnasiums Waldstraße, Anette Christiani, „sind keinerlei Probleme bekannt. Beschwerden wurden bisher nicht an mich herangetragen“.