Hattingen. Die unendliche Geschichte um die Rewe-Ansiedlung in Hattingen geht weiter. Die Korrektur im Bauleitverfahren hat Zeit gekostet. Was nun passiert.
Die unendliche Geschichte um die Ansiedlung eines Rewe-Marktes in Winz-Baak geht weiter: Seit 2010 werden konkrete Planungen immer wieder verschoben, seit 2016 vµersucht die Lenk-Gruppe, das Vorhaben zu realisieren.
Zuletzt hat ein Formfehler im Bauleitverfahren einen Baustart in diesem Jahr verhindert. Nun sollen im Februar 2023 die Bäume am Standort gefällt werden. „Damit kann der Investor die zuletzt geplante Zeitschiene grundsätzlich halten“, sagt Baudezernent Jens Hendrix.
Im Mai hatte die Stadt mitgeteilt, das fachliche Fehler in der Bauleitplanung des Rewe-Neubaus eine Nachbesserung erforderlich machen. Die Bauverwaltung hat die für den Bau nötigen Gutachten für den Bereich Umweltschutz nur dem Bebauungsplan angehängt, nicht aber dem Flächennutzungsplan, der auch geändert werden muss.
Noch einmal 23 Stellungnahmen
Zudem fehlten im Umweltbericht Aussagen zur geforderten Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustandes der Planfläche. Dritter Kritikpunkt: Die Stadt hat zuletzt nur von einer Erweiterung der Verkaufsfläche um 300 Quadratmeter gesprochen und nicht explizit darauf hingewiesen, dass die Gesamtfläche damit auf 1600 Quadratmeter steigt.
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Die Planungen mussten noch einmal öffentlich ausgelegt werden. Und natürlich gab es erneut eine Vielzahl von Einwänden. „23 Stellungnahmen sind noch einmal bei uns eingegangen“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Wegemann auf Anfrage der WAZ. Sie werden nun den parlamentarischen Gremien zur Beratung vorgelegt.
Im Jahr 2021 war das Protokoll der Beschwerden 135 Seiten stark
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Darunter seien zwar auch neue Hinweise wie die auf weitere Tierarten, die durch die Ansiedlung gefährdet werden könnten, sagt Baudezernent Jens Hendrix. „Unsere Gutachter kommen allerdings zu der Einschätzung, dass dies nichts an der Gesamtsituation ändert.“
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Bei der ersten Offenlegung der Pläne im Jahr 2021 war das Protokoll der Beschwerden 135 Seiten stark. Auch die Politik hatte noch Bedenken, etwa mit Blick auf die künftige Verkehrsbelastung des Denkmalweges. Am Ende standen aber alle Planungssignale auf grün – bis die Bezirksregierung das Verfahren wegen des Formfehlers kassierte.
Die will Holger Wosnitza auch in dem neuen Verfahren entdeckt haben. Der Winz-Baaker ist bekannt geworden als Motor der Bürgerinitiative gegen die Baupläne für das Wohnquartier Dahlhauser Straße West und erhebt immer wieder seine Stimme für den Umwelt- und Naturschutz.
Petition an den Deutschen Bundestag
18 Seiten stark ist seine neuerliche Eingabe gegen den Rewe-Neubau zwischen Wuppertaler Straße und Helenenweg. Darin enthalten ist der Vorwurf, die Stadt habe das Rauendahl zuletzt als zentrales Versorgungsgebiet eingestuft, diese Ausweisung in den ausgelegten Unterlagen aber nicht berücksichtigt. „Ein klarer Formfehler“, meint Holger Wosnitza.
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Im Januar hatte der Winz-Baaker noch von anderer Seite Druck auf den Investor aufgebaut, die jetzt auf dem Baugrund lebenden Tiere zu schützen. Mit einer Petition an den Deutschen Bundestag setzt sich Wosnitza für die Rettung des Feuersalamanders ein. Die stehen zwar auf der Roten Liste Deutschland, sind also geschützt – „aber eben nicht planungsrelevant“, sagt Wosnitza. Im Mai habe er eine Mitteilung des Bundestages erhalten, dass die Sache bearbeitet werde.
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Bearbeiten muss jetzt die Bezirksregierung in Arnsberg die Ergebnisse der erneuten Offenlegung der Rewe-Pläne. Der Baudezernent hofft, dass dies bis zum geplanten Ratsbeschluss am 15. Dezember klappt. Nur dann könnte es im Januar oder Februar 2023 Baurecht geben. Und die Lenk-Gruppe dürfte die Bäume fällen, die dem Neubau im Weg stehen. Danach ist das erst wieder ab Oktober möglich.