Hattingen. Holger Wosnitza aus Hattingen will über den Bundestag Druck auf den Rewe-Investor in Winz-Baak machen. Wie er Feuersalamander schützen möchte.
Bekannt geworden ist Holger Wosnitza als Motor der Bürgerinitiative gegen die Baupläne für das Wohnquartier Dahlhauser Straße West. Immer wieder hat der heute 60-Jährige seine Stimme für den Umwelt- und Naturschutz erhoben. Aktuell kämpft Wosnitza für Feuersalamander in Winz-Baak.
Im Visier hat er die Ansiedlung des Rewe-Marktes zwischen Wuppertaler Straße und Helenenweg. Dazu läuft jetzt seine Eingabe im Petitionsforum des Deutschen Bundestages.
Politiker sollen beim Umsiedeln der Tiere helfen
„Ich werde den Bau des riesigen Marktes an dem Standort nicht verhindern können“, sagt Holger Wosnitza im Gespräch mit der WAZ. „Aber ich möchte so viel Druck wie möglich aufbauen, damit der Investor die dort heimischen Tiere schützt und umsiedelt.“
Nach dem aktuellen Stand der Bauleitplanung muss die Lenk-Gruppe, die im Herbst mit den Bauarbeiten in Winz-Baak beginnen möchte, genau das tun. Aber Wosnitza traut der Sache nicht. Inzwischen hat er die Lokalpolitiker, die die Ansiedlung mit großer Mehrheit beschlossen haben, dazu aufgefordert, beim Umsiedeln der Feuersalamander selbst mit anzupacken.
Mehr als 300 haben bisher unterschrieben
Der Winz-Baaker hatte seine Petition zunächst an den Landtag geschickt. Doch Düsseldorf ist nicht zuständig, da es um eine Rechtsverordnung nach dem Bundesnaturschutzgesetzt geht. Also zog Wosnitza mit seinem Anliegen nach Berlin weiter. Erfolgreich.
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Im Petitionsforum des Deutschen Bundestages können Gleichgesinnte seit dem 11. Januar 28 Tage lang seine Eingabe mitzeichnen. Mehr als 300 haben das bisher getan. Danach prüft der Petitionsausschuss, ob der Inhalt angenommen wird. Er kann den Verfasser dazu auch einladen.
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„Es wäre schön, wenn der Handlungsbedarf erkannt wird“, hofft Holger Wosnitza, der seit 2016 für das Monitoring für Feuersalamander in Hattingen zuständig ist und auch im Arbeitskreis Amphibien des Landes mitarbeitet. „Feuersalamander stehen zwar auf der Roten Liste Deutschland, sind also geschützt, aber eben nicht planungsrelevant“, sagt Wosnitza. „Und die Frage ist stets: Können sie in dem Gebiet überleben, in das sie umgesiedelt werden?“ Das will er sich am neuen Rewe-Standort genau anschauen. Wenn’s klappt, mit Rückendeckung aus Berlin.