Hattingen. Fünf Millionen Euro soll eine Fußgängerbrücke kosten, die den Stadtteil Winz-Baak mit Hattingens Innenstadt verbindet. Der Plan ist nicht neu.
Die Stadt Hattingen möchte, dass ihre Bürgerinnen und Bürger näher an die Ruhr heranrücken. Neue Entwicklungsimpulse in Sachen Naherholung und Tourismus zu setzen, ist das Ziel der interkommunalen Entwicklungsstudie „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“.
Im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung 2027 möchte Hattingen mit einem Schlüsselprojekt einen Beitrag dazu leisten, das Gebiet rund um die Ruhraue erlebbar zu machen und das landschaftliche Potenzial in Szene zu setzen und ökologisch aufzuwerten. Betroffen ist der Bereich vom Campingplatz Stolle bis unterhalb der Straße Ruhrblick. Zehn Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in die Ruhr-Projekte investiert werden, fünf Millionen davon allein in einen Steg über den Fluss für Fußgänger und Radfahrer.
Verbesserungen auch im Bereich der Isenburg
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Die „Ruhr-Promenade Hattingen“ als Projektidee hat jetzt auch von politischer Seite an Fahrtwind gewonnen. Mit einem einstimmigen positiven Ergebnis im Stadtentwicklungsausschuss kann die Verwaltung in die nächste Planungsstufe gehen: Eine Entwurfsplanung des ersten Maßnahmenpakets beauftragen und Förderanträge bei der Bezirksregierung stellen.
Baudezernent Jens Hendrix freut sich über das positive Signal aus der Politik. „Mit dem politischen Beschluss können wir die ersten priorisierten Teil-Projekte an der Ruhraue weiter ausarbeiten und zur Fördermittelbeantragung vorbereiten. Neben besseren Rad- und Fußwegverbindungen sowie einer Ruhrbrücke für diese Nutzergruppen soll ebenfalls eine Verbesserung im Bereich der Isenburg erfolgen.“
Eine Kombination aus einer ökologischen Aufwertung mit hochwertigen Flächen für Flora und Fauna sowie einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Wegführung: Das wünschen sich auch viele Bürgerinnen und Bürger in Hattingen.
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Im Rahmen einer erfolgreichen und stark genutzten Onlinebeteiligung im Herbst 2021 sowie einer Bürgerinformationsveranstaltung hat die Stadt diese Ideen und Anregungen in das Rahmenkonzept eingebunden. Ein aktuelles Manko für viele: Die unzureichende Verknüpfung von Innenstadt und Ruhr. „Die Bürgerinnen und Bürger sind Experten vor Ort. Sie können durch ihre Erfahrungen im Alltag sowie ihren Ortskenntnissen einschätzen, wie die Ruhraue weiterentwickelt werden kann. Jetzt liegt es an uns, die Bedürfnisse von Flora und Fauna mit denen der Menschen zu vereinbaren“, so Jens Hendrix.
Markant war 2009 die Harfenform des Bauwerks
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Im kommenden Jahr erfolgt eine europaweite Ausschreibung für die Entwurfsplanung. Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf 470.000 Euro, die im nächsten Haushaltsentwurf eingebracht werden sollen. Die Stadt hofft, rund 80 Prozent Förderung für Planung und Bau einnehmen zu können.
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Die Idee für eine Fußgängerbrücke zwischen Winz-Baak und der Innenstadt ist übrigens nicht neu. Im Jahr 2009 hat es der „Steg über den Fluss“ schon einmal in die parlamentarischen Beratungen geschafft. Markant war seinerzeit die Harfenform des Bauwerks. „Optisch kommt die Konstruktion in der Tat transparent und leicht daher“, hieß es in der Verwaltungsvorlage. Die schlanke Gestalt der Brücke lasse sich realisieren, weil die in Harfenform angeordneten Schrägseile, die den Überbau tragen, die Kräfte in den gekrümmten, nach hinten angespannten Mast einleiten.
1,5 Millionen Euro sollte der Steg kosten. Gebaut wurde er nicht. Zwar waren die Fraktionen im Rat der Stadt schon 2001 einstimmig dafür, die Ruhr an dieser Stelle zu überwinden. Mit Blick auf die Finanzlage der Stadt verschwanden die Pläne aber stets wieder in der Schublade.