Hattingen. Der Trägerverein des Frauenhauses im Ennepe-Ruhr-Kreis richtet sich an Opfer häuslicher Gewalt, aber zur Prävention auch an potenzielle Täter.
Die Zielgruppe des Frauenhauses sind bedrohte Frauen und ihre Kinder. Sie finden in dem anonymen Haus eine Zuflucht – manche nur wenige Tage. Viele aber auch länger. In den 30 Jahren, die das Frauenhaus im Ennepe-Ruhr-Kreis besteht, sind neue Formen der Gewalt, aber auch neue Formen der Prävention dazugekommen.
„Den digitalen Bereich gab es in den 1990er-Jahren noch nicht“, weiß Leiterin Marion Steffens. So würden Frauen heute auf perfide Weise in sozialen Netzwerken diskreditiert, Kinder unter Druck gesetzt. Die Täter setzen Spionage-Software ein. Die Möglichkeiten der Gewaltausübung sind gewachsen und werden genutzt. Unabhängig von der Art der Gewalt bleibt die wichtigste Botschaft an die Frauen immer: „Wir sind für Sie da.“
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Prävention ist ein ebenso wichtiger Bereich wie der dringend notwendige Ausbau von Schutz und Unterstützung. So bietet der Verein mit seiner Einrichtung TONI – TatOrientierte Nachhaltige Intervention – Beratungen auch für Männer, die ihre Aggressionen und Gewalttätigkeit in den Griff bekommen möchten.
Im Frauenhaus selbst kommen Frauen mit ihren Kindern unter. Fast erwachsene Söhne, die von anderen als Bedrohung empfunden werden könnten, sind dabei in der Regel ausgeschlossen. Entschieden wird aber im Einzelfall. Die Zuflucht ist Tag und Nacht möglich. Der Wohnraum wird grundsätzlich mit allen Mitteln geschützt, um das Eindringen von Tätern zu verhindern.
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„Nach wie vor ist die Finanzierung von Frauenhäusern, die allen von Gewalt bedrohten Frauen Schutz und Unterstützung bieten, prekär“, kritisiert die Leiterin des Frauenhauses. Auch deshalb sei man auf Spenden und Sponsoren angewiesen.
Erreichbar ist das Frauenhaus im EN-Kreis unter 02339 6292. Die Frauenberatung für Hattingen im Bürgerzentrum Holschentor erreichen Sie unter 02324 38093050. Mehr Informationen: www.gesine-intervention.de.
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