Hattingen. Der 17. Hüttenlauf in Hattingen ist ein Familien-Event mit allein 200 Startern bei den Kinderläufen. So lief es für Olympiastar Frank Busemann.

Der 17. Hüttenlauf zog am Sonntag viele Sportbegeisterte an. Rund 400 Teilnehmer hatten sich angemeldet. Die Nachfrage war nach Jahren mit nur 150 (2016), 250 (2017) und stolzen 500 (2018) Teilnehmern also groß. Nach einer zwangsbedingten Corona-Pause hatten sich die Organisatoren auch mit einem richtigen Höhepunkt zurückgemeldet: Olympiamedaillen-Gewinner Frank Busemann als Stargast.

Der trat als Schirmherr der Veranstaltung und Unterstützer der Aktion „Entschlossen weltoffen!“ auf. Als sportliches Vorbild nahm Busemann aber nicht nur repräsentative Aufgaben wahr, sondern auch erfolgreich am Zehn-Kilometer-Lauf teil. „Mein Ziel ist es, unter 45 Minuten zu bleiben“, erzählt der 47-Jährige kurz vor Beginn des Wettkampfs. Ob dem ehemaligen Top-Leichtathlet das gelungen ist?

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Obwohl er seine sportliche Karriere 2003 offiziell beendete, ist das Laufen noch immer seine Passion. In einer Woche bringt der Sportler gewöhnlich etwa 80 Kilometer hinter sich. Dennoch ist die Anspannung vor dem Start noch immer da. „Der Mund ist trocken, der Bauch kribbelt“, beschreibt er die Aufregung.

Spitzensportler als Ansporn für Läufer

Die Henrichshütte kennt Busemann gut. „Ich habe schon Führungen mitgemacht oder selbst auch Vorträge hier gehalten“, erinnert er sich. Weil ein Teil seiner Familie in Hattingen lebt, war der Lauf zudem nahezu ein Heimspiel.

Laufen für die Demokratie

Motto des Laufs war „Entschlossen weltoffen“. Das Projekt des Landessportbundes setzt sich für mehr Respekt und Demokratie im Sport ein und bietet Informationen sowie Handlungshilfen für Vereine und Institutionen an.

„Partnerschaft für Demokratie“ ist als Projekt Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben“, das auch in Hattingen ständig vertreten ist. „Wir haben im Jahr 40.000 Euro zur Verfügung und fördern Projekte, die sich etwa gegen Homophobie oder Rassismus stellen“, beschreibt Heiko Koch. Auch der Hüttenlauf wurde damit unterstützt. Heiko Koch ist ansprechbar montags und mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr und nach Vereinbarung im Bürgerzentrum Holschentor (2. Etage), Talstraße 8.

Für seine Mitläufer war die Teilnahme des olympischen Athleten großer Ansporn. 341 Läufer hatten sich bereits vorab angemeldet: darunter allein 170 Bambini- und 47 Jungläufer. „Das ist mal eine Herausforderung“, findet Martha Kawaletz. Nachdem ihre Kinder beim Bambini-Lauf teilgenommen hatten, startete die 35-Jährige neben Busemann im Zehn-Kilometer-Lauf. „Das ist doch super, wenn jemand dabei ist, der das Tempo angibt.“

Aber siegen stand gar nicht auf dem Wunschzettel von Busemann. „Ich bin eigentlich eher der Sprint- und Springertyp, ich laufe einfach so schnell wie ich kann“, erzählte der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer weiter. Und so ging er auch nicht als Erster über die Ziellinie.

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Der schnellste Läufer benötigte für die zehn Kilometer 36:26 Minuten und kam dabei nur ein paar Sekunden früher als der Zweitplatzierte ins Ziel. Frank Busemann benötigte insgesamt 44:07 Minuten. Damit erreichte er sein selbstgestecktes Ziel.

Zu den Siegerinnen gehörte an diesem Sonntag Eileen Vonnemann, die den ersten Platz der Frauen beim Fünf-Kilometer-Lauf belegte. „Das Teilnehmerfeld war nicht so eng, was wirklich sehr angenehm war“, beschreibt die 31-Jährige. „Als ich dann bemerkt habe, dass ich die Erste bin, hat mich das natürlich noch mehr gepusht“, erzählt sie weiter. Für die fünf Kilometer benötigte sie gerade einmal 23:07 Minuten und war damit nur knapp sieben Minuten langsamer als der erstplatzierte Mann.

Unterstützung durch Vereine und Sponsoren

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Unterstützt wurde der Lauf durch eine Vielzahl sportbegeisterter Ehrenamtlicher sowie Vereine und Sponsoren. Dazu zählt das Projekt „Partnerschaft für Demokratie“. Museumsleiter Robert Laube und sein Team zeigten sich ebenfalls begeistert vom sportlichen Event auf dem Museumsgelände. „Es ist einfach toll, wie engagiert alle sind“, lobte er die Beteiligten.

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„Wir haben immer wieder Anrufe bekommen, ob und wann der Lauf stattfinden würde“, erinnerte sich Birgit Schulz, Mitarbeiterin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, zurück. „Nachdem er zweimal ausfallen musste, waren wir alle einfach froh, dass so viele wieder mit dabei waren“, sagt sie. „Wir freuen uns, schon jetzt auf den 18. Hüttenlauf.“ Der wird voraussichtlich am 21. Mai kommenden Jahres stattfinden.