Hattingen. Beim 17. Hattinger Hüttenlauf ist auch Olympia-Star Frank Busemann dabei. Was das mit dem Motto „Entschlossen weltoffen“ zu tun hat.

Gerade erst hat er bei den European Championships in München als TV-Experte die Leichtathletik-Wettbewerbe kommentiert, an diesem Mittwoch nun sitzt Frank Busemann, früherer Weltklasse-Zehnkämpfer und Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 1996 in Atlanta im Biergarten der LWL-Henrichshütte und wirbt für Hattingens 17. Hüttenlauf. Der findet am 11. September unter dem Motto „Entschlossen weltoffen! Gemeinsam für Demokratie und Respekt im Sport“ statt – ein Motto, das auch Busemann sehr am Herzen liegt.

„Die Demokratie ist das höchste Gut, das wir haben“

„Die Demokratie“, so der 47-Jährige, „ist das höchste Gut, das wir haben.“ Doch er erklärt auch: Um eben dieses Gut und um ein gemeinsames und respektvolles Miteinander müsse man täglich kämpfen.

Der deutsche Zehnkämpfer Frank Busemann (l) jubelt nach dem 110-Meter-Hürdenlauf bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta (USA) vor dem Tschechen Tomas Dvorak.
Der deutsche Zehnkämpfer Frank Busemann (l) jubelt nach dem 110-Meter-Hürdenlauf bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta (USA) vor dem Tschechen Tomas Dvorak. © picture alliance/dpa | Frank Kleefeldt

Frank Busemann, der von sich selbst sagt, der Sport sei bis heute ein großer Bestandteil seines Lebens, erzählt sodann vom 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei der Leichtathletik-EM in München, als in einem der Vorläufe der Däne Axel Vang Christensen in Führung liegend an einem Hindernis stürzte. Er konnte danach nicht mehr weiterlaufen, da er sich offenbar am Fuß verletzt hatte. Daraufhin stoppte Nahuel Carabaña aus Andorra sein Rennen und half dem Konkurrenten von der Bahn. Ein solches Ereignis zeige, welche besonderen Momente es im Sport gebe, so Busemann. Und wie auch dieser wichtige Zeichen eines respektvollen Umgangs miteinander setzen könne.

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Intoleranz auf dem Sportplatz sei allerdings immer noch viel zu präsent. Deshalb möchte Frank Busemann weitergeben, „was für ein verbindendes Element Sport haben kann und muss“. Toleranz und Respekt sind dabei Motive, die im Sport weitergegeben werden können und die die Initiative des Landessportbundes „Entschlossen weltoffen“ unterstützt.

Busemann läuft auch selbst mit

Für den Hattinger Hüttenlauf nun, der im Sinne dieses Mottos auf seine Art ebenfalls Zeichen setzen will, wie Stadtsportverbandschef Michael Heise betont, ist Frank Busemann übrigens nicht nur für diesen Mittwoch ein prominenter Botschafter. Er ist bei der 17. Auflage nach zweijähriger Corona-Pause – unter anderem mit Infoständen rund ums Veranstaltungsmotto – auch selbst aktiv mit dabei.

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Von seinem derzeitigen Fitnesslevel her reiche es zwar eigentlich nur für einen Zwei-Kilometer-Lauf, flapst Busemann. „Aber ich kann nicht anders, ich muss mich einfach quälen.“ Also trete er über die Zehn-Kilometer-Strecke an. „Wer mich also einmal schlagen will, der muss beim Hüttenlauf antreten.“ Dass er dabei auch bei diesem Volkslauf alles geben werde, macht er prompt klar: „Fairness bedeutet ja schließlich auch, dass jeder stets sein Bestes gibt und weiß, wo er steht.“

Infos zu den Strecken und zur Anmeldung

Wer bei der 17. Auflage des Hattinger Hüttenlaufes am 11. September dabei sein will, muss sich anmelden. Möglich ist das nur online unter huettenlauf.de – oder am Veranstaltungstag bis 10.30 Uhr (Kinder bis 30 Minuten vor ihrem Lauf, sofern noch Startplätze vorhanden sind).

Es werden folgende Strecken angeboten: 900 Meter für Bambinis (bis neun Jahre), Start: 11 Uhr; 1300 Meter für Zehn- bis 13-Jährige, Start: 11.10 Uhr; 5-Kilometer-Volkslauf (und für Walker), Start: 11.15 Uhr; 10-Kilometer-Hauptlauf, wie der Fünfer amtlich vermessen, Start: 12 Uhr.

Eintritt, Bambini- und Jugendlauf sind gratis, für die anderen Wettbewerbe kostet ein Start 5 Euro pro Person bei Online-Anmeldung, bei einer Nachmeldung 10 Euro (dann in bar).

130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich für diese Veranstaltung bislang übrigens bereits angemeldet, teilt das Organisationsteam mit – auf einige weitere Hundert hoffen sie. Zugpferd Frank Busemann, der nach Hattingen familiäre Verbindungen hat und von Martina Przygodda, Sprecherin des Begleitausschusses der Patenschaft für Demokratie in Hattingen für den Hüttenlauf gewonnen werden konnte, wird bei diesem übrigens auch Interviews geben, für Autogramme und Fotos zur Verfügung stehen.

Weiltor-Grundschule hat schon für Foto mit dem Olympia-Star angefragt

Die Weiltor-Grundschule, die mit ihrer Schülerschaft auch am Hüttenlauf teilnimmt, habe für eine Aufnahme mit dem Olympia-Star dabei schon angefragt, heißt es vom Organisationsteam.