Hattingen. Experten finden den Softwarefehler im Parkhaus in Hattingen nicht. Was das für alle Parkenden bedeutet und was die Stadt als barrierearm ansieht.
Beim Altstadt-Parkhaus nehmen die Probleme kein Ende. Seit mehreren Wochen stehen mittlerweile die Schranken der Ein- und Ausfahrt offen, der Aufzug ist seit Monaten außer Betrieb. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Wohl aber prüft die Stadt Hattingen derzeit, ob sie Schadenersatz fordern kann.
Das Altstadt-Parkhaus ist nach dem privat bewirtschafteten Carré-Parkhaus das zweitgrößte der Stadt. Im Mai waren die neuen Automaten im Parkhaus aufgestellt worden, nachdem Unbekannte die alten Geräte mit Feuerwerkskörpern so stark beschädigt hatten, dass sie ausgetauscht werden mussten. Seitdem legt ein Software-Problem die Technik lahm. Mehrfach hat die zuständige Firma inzwischen Mitarbeiter auf Spurensuche geschickt. Doch: „Auch die Firma kann den Fehler nicht erkennen“, sagt Stadtsprecherin Jana Golus.
Stadt Hattingen prüft Schadenersatzansprüche
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Wie es im Altstadt-Parkhaus weitergehen soll, ist indes weiterhin unklar. Noch gebe es keine Lösungsvorschläge, wie das Problem behoben werden kann – zum Beispiel, ob die Technik noch einmal komplett ausgetauscht werden muss.
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Also verliert die Stadt Hattingen durch das kostenlose Parken weiterhin jeden Tag Einnahmen. Deren Höhe könne man nicht beziffern, da sich das Parkverhalten täglich ändere, erklärt die Stadtsprecherin. Für etwaige Schadenersatzansprüche müsse man gegebenenfalls mit einem Jahresmittelwert arbeiten, der noch errechnet werden müsse.
Keine Lösung für defekten Aufzug
Auch für den kaputten Aufzug gibt es noch keine Lösung. Der ist, wie berichtet, durch Vandalismus inzwischen so beschädigt, dass er nicht mehr repariert werden kann, sondern komplett ausgetauscht werden muss. Wann das geschehen kann, ist noch nicht geklärt. Da die Stadt mit Kosten in sechsstelliger Höhe rechnet, ist es auch eine Frage finanzieller Ressourcen.
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So lange gibt es zwar ein Hinweisschild bei der Einfahrt auf den kaputten Aufzug, jedoch keine Lösung für die Barrierefreiheit. „Grundsätzlich ist das Parkhaus aber durch die Auf- und Abfahrten bereits barrierearm“, teilt Jana Golus mit. Sechs Behinderten-Stellplätze befinden sich hinter dem Parkhaus, weitere extra breite Parkbuchten aber auf den, nun nur über Treppen und Rampen erreichbaren, oberen Parkdecks.
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Überhaupt läuft es im Altstadt-Parkhaus seit Jahren nicht rund. Häufig ist die Schranke schon vor Ende der Betriebszeit geöffnet. Auffälligkeiten will die Stadt bisher aber nicht festgestellt haben: „Probleme mit der Schranke sind vielfältiger Natur. Oft wird sie einfach nur angefahren. Andere technische Probleme sind im üblichen Bereich anderer Anlagen.“
Häufige Verkürzung der Betriebszeit
Wird die Schranke angefahren, versucht die Stadt sie in der Regel zunächst mit eigenem Personal zu reparieren. Auf Lager habe man Austausch-Schranken jedoch nicht, sagt die Stadtsprecherin. Dazu, wie häufig es tatsächlich vorkommt, dass die Schranke angefahren wird, äußert sich die Stadt nicht.
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Bezahlt werden muss für die Nutzung der 306 Stellplätze offiziell montags bis freitags zwischen 9 und 19 Uhr und samstags von 9 bis 18 Uhr. Danach können keine Anfragen mehr über den Hilfeknopf im Parkhaus angenommen werden. Denn die Leitung führt montags bis donnerstags zwischen 8.30 und 15.30 Uhr und freitags zwischen 8.30 und 12 Uhr in die Telefonzentrale des Rathauses, danach auf das Handy eines städtischen Außendienstmitarbeiters, erläutert Golus. Mit Arbeitsschluss öffne der Mitarbeiter die Schranke. Dazu, ob das häufig auch vor Ende des offiziellen Betriebsschlusses des Parkhauses vorkommt, gibt es keine Auskunft.
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