Hattingen. Der Umbau der Thingstraße in Hattingen-Welper startet. Wo es mit der Baustelle losgeht, die Straße gesperrt ist und was mit den Bäumen passiert.

Seit acht Jahren laufen die Planungen für die Umgestaltung der Thingstraße in Welper – jetzt starten endlich die Bauarbeiten: Ab Dienstag (7.6.) wird der erste Abschnitt der Straße voll gesperrt und eine Umleitung eingerichtet.

Es ist das letzte große Projekt des Stadtumbaus West in Welper, das die Thingstraße nun attraktiver machen soll. Nach einer langwierigen Planung, Bürgerbeteiligung und europaweiten Ausschreibungen für Plan und Bau, geht es los. 1,1 Millionen Euro mehr als zu Beginn der Planung taxiert, wird die Baumaßnahme kosten. Für 3,4 Millionen Euro soll bis Ende 2023 die Wohn- und Einkaufsstraße in neuem Glanz erstrahlen, eine Förderung über 80 Prozent gibt es vom Land.

Erster Bauabschnitt auf der Thingstraße startet nach Pfingsten

Der erste Bauabschnitt zieht sich vom südlichen Teil, der an Auf dem Haidchen angrenzt, bis zum Marktplatz. In der kommenden Woche geht es hier mit ersten Arbeiten los. Der Marktplatz wird aus Richtung Im Welperfeld weiter befahrbar sein.

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Die Straße wird abgefräst, erneuert und dabei auf die Höhe der Gehwege angehoben und bekommt eine rote Asphaltschicht. Auch die Bürgersteige werden komplett neu gepflastert. Eingeschlossen darin ist auch die Fläche vor der Apotheke, die in Privatbesitz ist. Baudezernent Jens Hendrix lobt die gute Zusammenarbeit mit der Eigentümergemeinschaft, die ihren Anteil trägt, um ein einheitliches Bild auf der Thingstraße zu ermöglichen.

Baudezernent Jens Hendrix, Bürgermeister Dirk Glaser, Gerd Niedzilski (Landschaft + Siedlung) und Adrian Machura (Bauplan Wagner + Partner) (v.l.) zeigen die Planungen der Bauarbeiten auf der Thingstraße.
Baudezernent Jens Hendrix, Bürgermeister Dirk Glaser, Gerd Niedzilski (Landschaft + Siedlung) und Adrian Machura (Bauplan Wagner + Partner) (v.l.) zeigen die Planungen der Bauarbeiten auf der Thingstraße. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Die Betonpoller, die derzeit noch den Bereich abgrenzen, werden dafür verschwinden. Entlang der Straße werden neue seniorengerechte Bänke mit Aufstehhilfen geschaffen. Auch unterhalb einiger Bäume wird es Einfassungen mit Sitzgelegenheiten geben.

800.000 Euro für die Bäume

Überhaupt sind die Bäume ein großes Thema entlang der Straße. Immerhin 800.000 Euro des Budgets werden rund ums Grün investiert, erklärt der städtische Projektleiter Carsten Schmalhaus. Dabei wird einiges sichtbar sein, vieles aber unter der Erde stattfinden.

Parkplätze, Markt und Ansprechpartner

Während der Bauzeit fallen auf dem Marktplatz einige Parkplätze weg. Vor dem Seniorenheim wird es einen Teil der Parkplätze künftig zugunsten von mehr Grün und Sitzgelegenheiten nicht mehr geben.

Der Wochenmarkt bleibt aber auch während der Bauarbeiten gewährleistet. Der Marktplatz selbst wurde einst mit Hilfe einer Förderung gestaltet, für die noch eine Bindung gilt. Deshalb bleibt er bei der Umgestaltung außen vor.

Die ausführende Baufirma Eurovia und ihr Bauleiter Martin Meisner legen Wert auf den guten Kontakt mit den Anwohnern. Bei Fragen oder sollten Probleme mit Zufahrten oder ähnlichem auftauchen, ist Kolonnenleiter Stefan Dorn am Baucontainer auf dem Marktplatz ansprechbar.

Die Baumstandorte bleiben erhalten. Dennoch, wird es in den nächsten Wochen Fällarbeiten geben. Die betreffen die Linden auf dem Marktplatz vor der Sparkasse. Die Bäume wachsen nicht richtig, sind nur halb so groß, wie sie angesichts ihres Alters sein müssten, erklärt Solveig Holste, Fachbereichsleiterin Stadtbetriebe und Tiefbau. Deshalb werden die Baumscheiben vergrößert, um bessere Bedingungen zu schaffen und neue Linden gepflanzt, die dann hoffentlich gut gedeihen.

An den Stellen, an denen bereits Bäume gefällt wurden, werden neue Kastanien entlang der Thingstraße gepflanzt. Auch für sie wird der Boden erneuert. Zudem werden für bestehende Bäume unterirdisch Wurzelbrücken geschaffen, die Bäume und Asphalt schützen.

Hochwasserschutz bei Starkregen

Auch der Hochwasserschutz spielt bei der Neugestaltung eine Rolle. So sollen neue Sinkkästen ein Ablaufen des Wassers auch bei Starkregen gewährleisten.

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Ein besondere Herausforderung werden die Leitungen und Kanäle, die überall unter der Straße verlaufen. Hierbei hofft der Projektleiter bei möglichen Abweichungen von den vorhandenen Plänen keine böse Überraschung zu erleben.

Polizei empfiehlt Tempo 30 statt 20

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In insgesamt anderthalb Jahren Bauzeit entsteht ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich. Auf der gesamten Thingstraße soll dann aber nicht wie ursprünglich geplant Tempo 20 gelten. In Absprache und auf Empfehlung der Polizei wird es nun doch eine durchgehende Tempo-30-Zone, erklärt Schmalhaus.

Der erste Bauabschnitt soll bis Oktober abgeschlossen sein. Der zweite vom Marktplatz in Richtung Marxstraße folgt von November bis Ende 2023.

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