Hattingen. Knapp ein Jahr nach dem Start ist die Sanierung der Kleinen Weilstraße in Hattingen immer noch nicht beendet. Der Grund dafür ist eine Premiere.

Eigentlich sollte sie Anfang November 2021 fertig sein. Doch noch immer prägen Absperrungen das Bild in der Kleinen Weilstraße. „Es hat bei der Sanierung zuletzt einige Verzögerungen gegeben“, sagt Baudezernent Jens Hendrix. Jetzt fehle aber nur noch die Befüllung der Baumscheiben. „Und da sind wir stark vom Wetter abhängig.“

Es geht um eine Premiere: Zum ersten Mal in Hattingen kommt in der Kleinen Weilstraße als Schutz rund um die Bäume eine Substanz aus Edelsplit und Kunstharz zum Einsatz. „Das Material sieht aus wie Tartanbahnen auf Sportplätzen und hat den großen Vorteil, dass es trittfest ist und Wasser trotzdem versickert“, erklärt Hendrix.

Temperaturen müssen auch nachts über zehn Grad liegen

Leider könne es nur verarbeitet werden, wenn die Temperaturen auch nachts über zehn Grad Celsius liegen. „Und das haben wir aktuell nicht. Wir überlegen gerade, ob wir eine Zwischenlösung mit Splittsand auftragen, damit die Absperrungen endlich wegkommen.“

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Mitte Februar 2021 hatte die Sanierung der Kleinen Weilstraße begonnen. Die Kanäle waren mehr als 90 Jahre alt, die Straßendecke stammte aus dem Jahr 1972. Die Gesamtkosten für die Maßnahme liegen bei rund 670.000 Euro.

Förderprogramm des Landes halbiert die Beteiligung

Die genau Summe dürfte die Anlieger interessieren. Denn weil nicht nur die Deckschicht der Straße, sondern auch der Untergrund erneuert werden musste, werden für die Sanierung Anliegergebühren fällig. Die Kleine Weilstraße wird die erste im Stadtgebiet sein, die nach dem neuen Kommunalabgabegesetz abgerechnet wird. Weitere wie die Bahnhof-, Rathenau- und Otto-Hue-Straße werden folgen.

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Dass Anlieger an den Kosten beteiligt werden, war zuletzt 2018 heftig umstritten, wird jetzt aber in Nordrhein-Westfalen so bleiben. Das Förderprogramm des Landes, das die Höhe der Beteiligung halbiert, ist an Bedingungen geknüpft, die die Stadt umsetzt.

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Jetzt würde zunächst die Endabrechnungen gemacht. Wann die Höhe der Anwohnerbeteiligung feststeht und die Hauseigentümer – und mit ihnen die Mieter und Geschäftsleute – zur Kasse gebeten werden, kann er noch nicht genau sagen. „Wir schätzen, dass das noch ein Jahr dauert“, sagt Jens Hendrix.