Hattingen. Greif- und Wasservögel muss Thorsten Kestner von der Paasmühle in Hattingen wegen des Hochwassers evakuieren. Wie die Lage auf dem Gelände ist.
Eine fast schlaflose Nacht beschert das Hochwasser in Hattingen Thorsten Kestner von der Paasmühle, der Pflegestation für Eulen, Greifvögel und Wasservögel. „Das Wasser kam gestern schnell. Sehr schnell. Es war reißend. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt er.
Das Pony und die Esel sind am Donnerstagmittag schon wieder unten am Paasbach auf der Weide. Das Hochwasser geht deutlich zurück.
Das Pony steht teils huftief im Wasser, steckt die Schnauze in die Pfütze, um ans Gras darunter zu kommen. „Hochwasser haben wir öfter. Aber da war richtig Dampf hinter. Die schweren Brücken, die wir mit Baggern dahin transportiert haben, sind einfach ein Stück weitergespült worden.“
Rund 40 Vögel, darunter ganz kleine Entenküken, Bussarde und Steinkäuze, musste Kestner aus ihren Volieren evakuieren. „Die wären sonst weggesoffen.“ Die Steinkäuze hocken im Wintergarten in der hintersten Ecke einer dunklen Transporttasche. „Das Wasser geht zurück, nachher kann ich sie zurückbringen, aber da sind noch viele Aufräumarbeiten auf den Böden fällig.“
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Während Kestner das sagt, kommt Maren Pattberg herein – mit einer riesigen silberfarbenen Deko-Kugel. „Die haben wir in Bredenscheid gefunden, die gehört doch dir.“ Kestner dankt lachend und nimmt das leicht verbeulte Stück entgegen.
Glas liegt überall auf der Wiese. Der immer noch reißende Bach hat sie angeschwemmt. Die beiden Schwanenteiche bildeten in der Nacht zwischenzeitlich eine Fläche mit dem Bach. „Wahnsinn. Tieren und Menschen hier ist nichts passiert. Zum Glück.“ Aber die Zäune haben gelitten, das Wasser und angeschwemmte Äste und Stämme drückten zu stark gegen sie. Notdürftig nur konnte Kestner die Zäune wieder funktionsfähig machen. Angeschwemmtes Glas muss er noch von Wiesen sammeln.
Mit vielen Vögeln rechnet er noch, die in die Paasmühle gebracht werden: „Viele Wasservogel-Familien sind getrennt worden. Da kommt noch was.“ Und scherzend sagt er: „Sonst spendet Gelsenwasser mir immer Wasser. Heute könnte ich mal was zurückgeben. . .“
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