Hattingen. Bildung oder Bäume: Die Entscheidung für die Erweiterung der Gesamtschule in Hattingen ist gefallen. Warum sie jetzt akzeptiert werden sollte.

Emotional wie erwartet hat der Rat der Stadt einen vorläufigen Schlussstrich unter das Tauziehen um die Erweiterung der Gesamtschule in Welper gezogen. Ganz im Zeichen der Bürgerproteste, die auf Plakaten und in Wortbeiträgen noch einmal deutlich wurden, fand die politische Diskussion statt.

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Grüne und FDP haben das Herzblut, das die Welperanerinnen und Welperaner in ihren Kampf um die Platanen gelegt haben, politisch kanalisiert und ein Umdenken gefordert. Mit geheimen Abstimmungen zu ihren Anträgen haben sie alle demokratischen Mittel ausgeschöpft. Vergeblich. Einige wenige Abtrünnige der beiden großen Ratsfraktion konnten die große Mehrheit im Stadtparlament nicht gefährden.

Der leidenschaftliche Protest der Bürgerinnen und Bürger ist richtig

Wer daraus folgert, SPD und CDU hätten den Bürgerprotest nicht ernst genommen, greift nicht nur zu kurz. Er zündelt auch an den Fundamenten einer Stadtgesellschaft. Jeder sollte zur Kenntnis nehmen, dass die beiden großen Ratsfraktionen sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Vier bis fünf Jahre Bauverzögerung und 25 bis 30 Millionen Euro für die Alternative eines Komplettneubaus sind Argumente, die man ebenfalls ernst nehmen muss.

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Der leidenschaftliche Protest der Bürgerinnen und Bürger ist richtig und wichtig. Und man sieht bei Grünen und FDP ja, dass er zum Umdenken führt. Dass es nicht gereicht hat, sollte jetzt akzeptiert werden. 30 der von uns allen gewählte Stadträte sind dafür, 19 nicht. So funktioniert Demokratie.

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