Hattingen. Anwohner der Rathenaustraße in Hattingen warten auf Informationen zu den Sanierungskosten. Warum sie sich von der Verwaltung hingehalten fühlen.
Die Anwohner der Rathenaustraße in Welper sind sauer. 2019 haben sie erfahren, dass die Straße auf der Sanierungsliste steht und sie an den Kosten beteiligt werden. „Wann und in welche Höhe, ist bisher völlig unklar. Dabei ist eine Bürgerbeteiligung seit 2019 gesetzlich vorgeschrieben“, kritisiert Georg Seemann, der an der Rathenaustraße vor Jahren ein Haus gekauft hat.
„Wir werden hingehalten“, sagt er. Und hat jetzt einen Brandbrief an Rat und Verwaltung geschrieben. „Seit Anfang 2020 haben wir uns mehrmals erkundigt, wann wir informiert werden. Stets hieß es, man arbeite daran. Ich finde das skandalös“, schimpft Georg Seemann.
Erstmals eine digitale Runde
Die Stadt bleibt bei ihrer Zeitschiene. „Wir rechnen noch, wie hoch die Straßenbaubeiträge dann wirklich ausfallen“, hat Baudezernent Jens Hendrix zuletzt im Rat der Stadt erklärt. „Wir bereiten gerade die Anwohnerbeteiligung vor“, sagt Stadtsprecherin Susanne Wegemann am Dienstag auf Anfrage der WAZ. „Sie wird zeitnah stattfinden und eine Premiere sein, nämlich erstmals eine digitale Runde.“
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Bei rund 70 zu erwartenden Teilnehmern sei eine Präsenzveranstaltung mit den aktuellen Corona-Regeln nicht vereinbar, so Wegemann. „Deswegen wird es eine Videokonferenz geben, die alle Rechte der Anwohner sichert.“
Ärger droht an der Otto-Hue-Straße
Die vom Land geforderte Anwohnerbeteiligung bei Straßensanierung sorgt aktuell auch in anderen Stadtteilen für Aufregung. Die Bauarbeiten an der Kleinen Weilstraße sind gerade im Gange. In welcher Höhe die Anwohner zur Kasse gebeten werden, ist noch unklar.
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Nach landesweiten Protesten war die gefordert Abschaffung der Abgabe 2018 an der Landesregierung gescheitert. Immerhin soll die Höhe der Beteiligung halbiert werden. Auch für die Bahnhofstraße gibt es noch keine verbindlichen Beträge.
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Zusätzlicher Ärger droht an der Otto-Hue-Straße. Dort soll nach aktueller Planung ein Teil der Anwohner zahlen müssen, ein anderer nicht. Grund: Im westlichen Bereich der Straße wird nur die Deckschicht erneuert, was für die Bürger kostenlos bleibt. Im östlichen Teil dagegen muss auch der Straßenuntergrund saniert werden, es werden also Anwohnergebühren fällig.